Aktuell ist wieder die Zeit, um die Lippen durch eine Extraportion Pflege „winterfest" zu machen. "Denn Kälte und Wind trocknen die Lippen stark aus, die ohnehin von Natur aus über weniger Talgdrüsen verfügen als die übrige Haut", erklärt Dr. Erik Senger, Hautarzt aus Rödermark. Bei Minusgraden lässt zudem die Fettproduktion der Talgdrüse nach. In berheizten Räumen führt dann die trockene Heizungsluft dazu, das über die Hautoberfläche vermehrt Feuchtigkeit verdunstet. Der Hydrolipidfilm an der Hautoberfläche reduziert sich, die Lippen trocknen aus und spannen, werden spröde und rissig. Wer sich dann ständig mit der Zunge über die Lippen fährt in der irrtümlichen Annahme, sie dadurch von außen zu „befeuchten", fördert paradoxerweise noch das austrocknen, warnt Senger. Denn dabei wird die schützende Hydrolipidschicht zusätzlich abgeleckt. Es kann dabei zu einem Austrocknungsekzem kommen, die Lippenränder entzünden sich und sehen wie „ausgefranst" aus.
Die Lippen sollten daher mit der richtigen Pflege geschützt werden. Senger empfiehlt spezielle Lippenpflegepräparate mit natürlichen Feuchthaltefaktoren wie Jojoba oder Aloe vera – auch für Männer und Kinder! Für Frauen sei es oft ohnehin selbstverständlich, ihre Lippen zu pflegen und zu schminken. Damit bei Bedarf tatsächlich ein Pflegestift griffbereit ist, sollte man gleich mehrere parat haben und nicht nur im Bad, sondern auch in der Schreibtischschublade, in der Jackentasche und im Auto deponieren. Für den Winterurlaub im Schnee oder für Fernreisen rät der Dermatologe, Lippenpflegeprodukte mit UV-Schutz zu verwenden. „Unklare Veränderungen an den Lippen oder in der Übergangszone zur Gesichtshaut sollten einem Hautarzt vorgestellt werden", betont Senger. Ein Ekzem um den Mund herum kann beispielsweise ein Zeichen für eine Veranlagung zur Neurodermitis sein und Anlass für ein entsprechendes Hautpflege - und Behandlungskonzept geben.
„Spröde, rissige Lippen sind zudem anfälliger für Hautinfekionen", erklärt Senger. Honiggelbe Krusten können auf eine bakterielle Zusatzbesiedlung hinweisen. Eine solche Impetigo tritt vor allem bei Kindern auf, ist sehr ansteckend und muss ärztlich behandelt werden. Die ungewohnte UV-Einstrahlung im Hochgebirge oder an tropischen Stränden kann ebenso wie Stress , Ekel oder eine fieberhafte Erkrankung den Ausbruch eines Lippenherpes begünstigen, berichtet Senger. Sichtbar werden dann - meist am Rand des Lippenrotes - mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen, die von Kribbeln und Stechen, Spannungsgefühl oder Juckreiz begleitet werden. Um den Verlauf der Virusinfektion zu mildern, sollten sofort bei den erste Anzeichen Medikamente mit Wirkstoffen wie Aciclovir,Melissenextrakt oder Zinksulfat aufgetragen werden. Selbstverständlich sollte – nicht nur bei solchen ansteckenden Infektionen –jedes Familienmitglied seine eigenen Lippenpflegepräparate benutzen!
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