Empfindliche Haut verzeiht keine Pflegefehler. Wenn nach dem Haare waschen die Kopfhaut juckt oder die neue Körperlotion auf der Haut brennt, kann das verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel bestimmte Konservierungs- oder Duftstoffe. Sensible Haut braucht eine Pflege, die ohne diese Zusätze auskommt und stattdessen auf wenige, besonders ausgesuchte Inhaltsstoffe setzt.
Bis zu 50 Prozent der Frauen in Deutschland schätzen ihre Haut als empfindlich ein: Nach dem Reinigen ist ihre Haut gerötet oder fleckig, sie verträgt viele Kosmetikprodukte nicht und reagiert auf äußere Reize wie Sonne oder kalten Wind mit Rötungen oder Ekzemen. Der Grund für die geringe Belastbarkeit der Haut ist eine gestörte Hautbarriere: Ist dieses Bollwerk aus Hornzellen und hauteigenen Fetten brüchig, wird Wasser nicht in ausreichendem Maße gespeichert und Schadstoffe können leicht eindringen. Pflegeprodukte für die empfindliche Haut müssen daher drei Eigenschaften besitzen: Sie sollten die Hautbarriere stabilisieren, Hautreizungen lindern und selbst keine unerwünschten Hautreaktionen auslösen. Das funktioniert am besten mit einer puren Pflege aus wenigen, ausgesuchten Inhaltsstoffen.
Verträglichkeit wird an gesunder, nicht an empfindlicher Haut getestet
Alle Bestandteile von Hautreinigungs- und Pflegeprodukten in Deutschland müssen ihre Hautverträglichkeit nachgewiesen haben. Solche dermatologischen Tests werden in der Regel an intakter, gesunder Haut durchgeführt. Sensible Haut kann auf bestimmte Farbstoffe, Parfüme, ätherische Öle oder Konservierungsmittel mit Irritationen reagieren, obwohl sie laut Deutscher Kosmetikverordnung zugelassen sind.
Pflegeserien für empfindliche Haut sollten daher auf diese Zusätze verzichten und dies auch kenntlich machen - am besten durch einen deutlich sichtbaren Hinweis auf dem Etikett, wie etwa "pur" oder "sensitiv".
Sehr gut geeignet sind Pflegeprodukte mit pflanzlichen Ölen wie beispielsweise Sheabutter. Sie dringen bis in die Hautbarriere vor, stabilisieren den Fett-Feuchtigkeitshaushalt und verleihen der Haut so mehr Widerstandskraft. Sheabutter wirkt darüber hinaus von Natur aus entzündungshemmend. Bei der Auswahl von Shampoo und Waschlotion sollten Hautempfindliche möglichst auf PEG-freie Produkte zurückgreifen; diese schäumen zwar kaum, reinigen aber ebenso gründlich wie herkömmliche Waschlotionen. Damit der Säureschutzmantel durch das Waschen nicht angegriffen wird, ist ein pH-Wert im hautneutralen Bereich von 5,5 ideal. Babypflegeprodukte erfüllen diese Anforderungen in der Regel besonders gut, da sie der dünnen und unreifen Babyhaut gerecht werden müssen. Erwachsene mit trockener und sensibler Haut sind daher mit Babypflegeprodukten auf der sicheren Seite. In jedem Fall ist es wichtig, die Anzahl der Produkte überschaubar zu halten und nicht ständig zu wechseln. Wer mit einer Pflegeserie gut zurechtkommt, bleibt am besten dabei.
Weitere Tipps zur richtigen Reinigung und Pflege der sensiblen Haut enthält die Broschüre "Schutz und Pflege für trockene und empfindliche Haut". Sie ist kostenlos erhältlich bei der Deutschen Haut- und Allergiehilfe e.V. (DHA) und kann postalisch oder im Internet angefordert werden: DHA e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, www.dha-hautpflege.de
2011 | |
---|---|
14. Dezember 2011 | Kontaktallergien in der Weihnachtszeit... → mehr |
14. Oktober 2011 | UV-Therapie - mit sanfter UV-Strahlung gegen Neurodermitis... → mehr |
14. September 2011 | Chronisches Handekzem... → mehr |
14. August 2011 | Photosensibilisierung... → mehr |
27. Juni 2011 | Psychische Folgen der Neurodermitis vermeiden... → mehr |
27. Mai 2011 | Eröffnet Allergietherapie neue Chancen bei Neurodermitis?... → mehr |
27. April 2011 | Hautausschlag durch Raupen des Eichenprozessionsspinners... → mehr |
23. März 2011 | Weniger Neurodermitis bei Kindern dank Nutztieren und Katzen... → mehr |
22. Februar 2011 | Arzneimittelallergien... → mehr |
22. Januar 2011 | Buchtipp: Genießerküche für Allergiker... → mehr |