Autor: Evili |
Sehr geehrter Herr Dr. Schwichtenberg, welche Handseife würden Sie empfehlen: Flüssigseife oder Seifenstück? Oder seifenfreie Syndets? Auf welche Ingredienten sollte ich achten? Aktuell hat mein dreijähriger Sohn Ekzeme in den Ellenbeugen und an den Händen zwischen Daumen und Zeigefinger. Vielen Dank! |
Dr. Uwe Schwichtenberg Experte Beiträge:341 | 2016-07-13 |
Sehr geehrte Fragestellerin Neurodermitis ist eine Barrierestörung, d.h. es herrscht ein Missverhältnis zwischen Eigenfettung der Haut und Entfettungsbelastung durch die Umwelt. Der "Hauptentfetter" ist dabei das Wasser. Seifen steigern diesen Effekt. Vor der Wahl der richtigen waschaktiven Substanz ist deshalb zunächst wichtig, das Waschen auf das hygienisch erforderliche Maß zu beschränken. Ich erinnere mich an eine Podiumsdiskussion mit Prof. Ring in München, in der er das statement abgab: "we are not hydrophobic anymore". Früher hat man Neurodermitikern ganz konsequent zur Meidung von Wasser geraten, das ist nicht mehr angemessen, man müsse keine "Angst" mehr vor Wasser haben. Dennoch kann es nicht schaden, die Temperatur des Wassers nur so warm zu wählen wie nötig und die Dauer kurz zu halten. Bei der Wahl der Seife ist zunächst zu überprüfen, ob sie wirklich erforderlich ist und ggf. ganz darauf zu verzichten. Wenn wirklich Schmutz zu beseitigen ist, ist es grundsätzlich egal, ob die Seife als Stück oder flüssig daherkommt. Es sollten rückfettende Zusätze drin sein. Dies wird häufiger bei flüssigen Seifen zu finden sein. Wir wollen uns aber keinen Illusionen hingeben. Wenn sie ein dreijähriges Kind mit Z.n. Sommertag (Eis, Sandkiste, Marmelade, Farbstifte...) sauber bekommen sollen, wird dies die Haut strapazieren. Dann ist es wichtig, sich hinterher bei der Haut wieder zu entschuldigen in dem umgehend nach dem Waschen die Haut wieder mit einer Pflegecreme eingecremt wird. Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg |
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