Autor: sprint |
Hallo, meine Tochter (6 Monate) hat seit einem Monat Neurodermitis (leicht an den Kniekehlen). Sie hat es von uns beiden geerbt (mein Mann hat zusätzlich Asthma und Heuschnupfen). Sie wird noch vollgestillt und wir haben an allen Ecken Allergieprophylaxe betrieben. Wir sind nun sehr enttäuscht, dass dies so erfolglos war. Den Grund werden wir wohl nie herausbekommen, aber ist nun nach dem Ausbruch noch etwas zur Eindämmung möglich? Gelesen habe ich von der Prophylaxe mit LGG (Lactobazillen). Trotz des Ausbruchs probiere ich das jetzt noch. Wissen Sie noch etwas, das ich vor dem Abstillen über die Muttermilch für sie tun kann? Ist es es sinnvoll, möglichst lange weiterzustillen? Wenn ja, wie lange empfehlen Sie? Vielen Dank und toll, dass es so ein Forum gibt!!!!! |
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Andreas Wollenberg Experte Beiträge:143 | 2005-01-24 |
Sehr geehrte Fragestellerin, Lactobazillen sind wohl geeignet, um den Schweregrad akuter Durchfallerkrankungen bei Kindern zu verringern. Nun wird auch diskutiert, ob man mit einer frühen Gabe von Lactobazillen das Auftreten von Neurodermitis längerfristig verhindern kann. Dazu hat der Ansatz mit den Lactobazillen aus meiner Sicht zwei Vorteile: Es gibt ertens eine plausible Wirkhypothese (die allerdings noch nicht richtig bewiesen ist) und man kann zweitens in größeren, sauber angelegten Studien untersuchen, ob für das tägliche Leben 'wirklich etwas dran ist' an dieser Hypothese. Ob es Ihrer Tochter irgendwie hilft, kann man also nicht sagen. Derzeit empfehlen wir, für eine Zeit von mindestens 6 Monaten zu stillen, allerdings nur wenn es keine anderen gewichtigen Gründe dagegen gibt. Mit einem Jahr sollte ein Kind entwöhnt sein, auch aus entwicklungspsychologischen Gründen. Gute Hautpflege ist natürlich auch bei Kindern sinnvoll, die noch gestillt werden. Ihr PD Dr. A. Wollenberg |
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