Autor: Lana |
Hallo Hr. Dr. Schwichtenberg, welche Sonnencreme würden Sie für Kinder mit Neurodermitis empfehlen? Vielen Dank |
Dr. Uwe Schwichtenberg Experte Beiträge:341 | 2016-06-19 |
Sehr geehrte Fragestellerin Am wichtigsten ist mir, dass überhaupt eine Sonnencreme zum Einsatz kommt und das diese rechtzeitig angewandt wird. Die meisten Cremes benötigen 30 Minuten, bis zum Eintritt der vollen Wirkung. Eincremen am Strand ist also zu spät! Die meisten Anwender tragen zu wenig Sonnencreme auf. Die Lichtschutzfaktoren sind bestimmt worden für ein "sattes" Eincremen, das die wenigsten von uns so wirklich vornehmen. Gerade bei Wasser- und Sandkontakt muss das Eincremen im Verlauf erneuert werden. Aber Vorsicht der Lichtschutzfaktor lässt sich nicht addieren. Zweimal Eincremen mit Lichtschutzfaktor 50 bedeutet nicht Lichtschutzfaktor 100! Es bleibt bei 50, es erhöht nur die Wahrscheinlichkeit, dass ich die 50 auch wirklich habe. Die Sonnencreme sollte neben dem Lichtschutzfaktor, der hoch genug gewählt sein sollte (Hauttyp 2, Hochsommer, Strand = LSF 50) auch noch das Zeichen für ausreichenden UVA-Schutz aufweisen (UVA in einem Kreis). Hierdurch scheiden Cremes, die nur mit mechanischen Lichtschutzfiltern arbeiten aus, denn ausreichenden UVA-Schutz kann man z.Z. nur mit chemischen Filtern erreichen. Eine Studienlage, die eine Ablehnung chemischer Filter ausreichend begründet, gibt es nicht. Bei Neurodermitikern sollte es wirklich eine Creme sein, keine Öle, keine Sprays, denn bei sehr trockener Haut ist der pflegende Effekt einer Creme erwünscht. Blieben noch die allgemeinen Empfehlungen: Wenn es geht Kleidung anlassen - textiler Lichtschutz ist der beste Lichtschutz, Mittagssonne meiden, Sonnenbrille nicht vergessen und dann...viel Spaß in der Sonne! Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg |
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