Autor: Laura |
Ich leide bereits seit dem Frühkindesalter an Neurodermitis. Im Laufe der Jahre habe ich alle möglichen Therapieformen ausprobiert, ohne wirklichen Erfolg. Bisher hatte ich meistens nur mit den Arm- und Kniebeugen Last, zuletzt hatte ich jedoch auch im Gesicht zwei sehr wunde Bereiche (unter der Nase und komplette Hautpartie eines Auges), die teilweise sogar genässt haben. Vor ca. einem Jahr habe ich angefangen die Antibabypille (Maxim) zu nehmen. Bereits nach kurzer Zeit hat sich meine Haut stark verbessert, die Reizungen im Gesicht sind komplett zurückgegangen. Leider hatten die Hormone auch negative Auswirkungen, starke Kopfschmerzen, dauernde Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Deshalb habe ich die Pille nach 9 Monaten wieder abgesetzt. Seitdem fühle ich mich wieder besser, jedoch sind auch die Rötungen im Gesicht zurückgekommen. Nun frage ich mich ob sich Neurodermitis hormonell behandeln lässt und ob dies eine Überlegung wert wäre. An was für einen Arzt müsste man sich da wenden? |
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Andreas Wollenberg Experte Beiträge:152 | 2015-01-06 |
Sehr geehrte Fragestellerin Sie schildern eine interessante Beobachtung: Ihre Neurodermitis ist im zeitlichen Zusammenhang mit Einnahme der Pille besser geworden und nach deren Absetzen wieder schlechter. Dies kann einen Zusammenhang haben, muss es aber nicht. Womöglich haben sich auch andere Umstände verändert Sie haben öfter auswärts geschlafen, eine andere Ernährung gehabt, weniger Stress vielleicht? Es muss nicht die Pille gewesen sein, kann es aber. Es ist bekannt, dass während eines Schwangerschaft die Neurodermitis statistisch gesehen schlechter wird, und dass viele werdende Mütter während der Schwangerschaft erstmals Hautveränderungen einer dann meist flächig am Körper verteilten und nicht nur in den Gelenkbeugen liegenden Neurodermitis entwickeln. Eine Neurodermitis hormonell zu behandeln ist kein üblicher Behandlungsansatz. Vielleicht kann Ihnen Ihr Gynäkologe ja versuchsweise ein anderes Präparat als Pille verschreiben, dass Sie vielleicht besser vertragen dann sollten Sie genau beobachten, ob die Effekte wieder so auftreten. Ihr Prof. Dr. Dr. Andreas Wollenberg |
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