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Häufige Fragen

Therapie der Neurodermitis im Kindesalter
→ Andere etablierte Therapieformen bei Neurodermitis im Kindesalter

Für individuelle Informationen und Empfehlungen ist ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.

Themen in dieser Archiv-Rubrik

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Lactobacillus GG
Mit 3 Monaten bekam mein Sohn gelblichen Kopfschorf. Ich habe von einer Therapie mit Lactobacillus GG gehört. Soll ich das vielleicht mal ausprobieren?

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Kortison Creme nur 1-2 Tage?
Im Alter von 3 Monaten bekam mein Sohn Neurodermitis. Die Kinderärztin hat zunächst eine Panthenolsalbe verschrieben, die nicht half, dann eine Cortison-Salbe, die nach 1 bis 2-tägiger Anwendung hilft, die ich aber nicht unbedingt dauerhaft einsetzen möchte. Die Ausschläge kommen nicht in Schüben, sondern sind permanent da und bis auf die Behandlung mit der Cortisonsalbe nicht schwächer geworden. Er ist jetzt 5 Monate. Ich selbst leide seit meiner Kindheit an Heuschnupfen.

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Was tun als (überforderte) Eltern bei Neurodermits des Kindes?
Vor ein paar Tagen wurde bei unserer Tochter (5 Monate) vom Kinderarzt eine leichte Form von Neurodermitis festgestellt. Der Arzt meint es würde reichen, ihr morgens und abends die Linola Fettsalbe zu geben. Wir fühlen uns ins kalte Wasser geworfen, es kommt uns vor, als sehe der Arzt es zu "locker", man solle sich nicht verrückt machen. Das mache ich aber, da ich nicht weiß, was nun auf uns zukommt, wie wir uns verhalten sollen.

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Behandlung bei Staphylokokken-Besiedelung der Haut
Mein Sohn ist 5 Monate alt und ist vor 2 Monaten an Neurodermitis erkrankt. Ganz schlimm sind die Oberarme, die Kniekehlen, die Wangen und der Nacken betroffen, die Haut juckt stark und nässt. Wir verwenden Linola N Ölbad, Fenistiltropfen und eine Mischung aus Excipial Lipolotion, Glycerin und Triclosan, letzteres weil Staphylokokken festgestellt wurden. Was wäre eine adäquate Therapie? Was gibt es für Cremes mit dem Wirkstoff Hyperforin?

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Was tun bei juckender und trockener Haut?
Unser Sohn (10 Monate) hat trockene Haut, was sich vor allem im Halsbereich in Rötung und schwacher Schuppung äußert. Zuweilen kratzt er sich am Hals, jedoch nur abends beim Wickeln und Umziehen. Haben Sie eventuell weitere Tipps bezüglich Cremes/Lotionen, die auch dem Juckreiz entgegenwirken?

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Kortisoncreme länger als 6 Wochen. Ist das in Ordnung?
Mein Sohn ist 14 Monate und leidet seit dem 3. Lebensmonat an Neurodermitis. Ich behandle die "schlechten" Stellen mit Dermatop schon länger als 6 Wochen, bisher sind keine Nebenwirkungen aufgetreten. Ich nutze die Creme wirklich nur an den betroffenen Hautstellen. Ist das in Ordnung?

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Cremes ohne Kortison
Mein 3 1/2 jähriger Sohn hat seit circa 1 Jahr Neurodermitis. Bisher habe ich nur Kortison bekommen, jetzt möchte ich was anderes ausprobieren. Vielleicht irgendetwas Pflanzliches.

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Ölbäder
Mein Sohn (2 1/2 Jahre alt) hat in den Ellenbogenbeugen und Kniekehlen seit Tagen trockene und rissige Haut, die auch juckt. Wie oft kann ich meinen Sohn baden, wenn ich ein Ölbad verwende? Wie lange darf oder sollte er dann im Wasser bleiben?

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Schwarzteeumschläge und kurzes Abduschen bei Hitze
Unsere kleine Tochter (2,5 Jahre) hat Asthma und Neurodermitis. Ich habe von schwarzen Tee-Umschlägen gehört, konnte mir aber nichts darunter vorstellen. Ist es sinnvoll sie jetzt bei der Hitze täglich kurz abzuduschen (was ich mache) und darf sie ins Planschbecken? Sie hat fast das ganze Jahr ein Ekzem im Gesicht und um die Augen, also an Stellen, wo ich mich nicht traue, ihre üblichen Cremes zu verwenden.

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Dermatop und Badezusatz
Bei meinem Baby (14,5 Monate) hat der Hautarzt vor 4 Tagen Neurodermits diagnostiziert. Der davor behandelnde Kinderarzt hat immer von einem Ekzem gesprochen und uns Linola Fett Creme verschrieben. Jetzt bekommt er eine angemischte Salbe Dermatop Creme 30,0/Dermatop Basiscreme ad 100,0 plus einen Badezusatz Balneum Hermal Plus. Seit ich mit den neuen Produkten behandele, hat die Haut angefangen Schuppen zu bilden und schmale rote Risse zu bekommen. Außerdem ist gerade der Badezusatz gegen Juckreiz ausgerichtet, aber mein Kind hat gar keinen Juckreiz. Ich bin sehr verunsichert und überlege einen weiteren Arzt zu konsultieren.

Mit 3 Monaten bekam mein Sohn gelblichen Kopfschorf. Ich habe von einer Therapie mit Lactobacillus GG gehört. Soll ich das vielleicht mal ausprobieren?

Eine finnische Untersuchung ergab, dass bei Gabe von Lactobacillus GG vom Ende der Schwangerschaft bis einige Monate nach der Geburt sich das Erkrankungsrisiko für ein atopisches Ekzem bis zur Nachkontrolle nach zwei Jahren reduzierte.

Dr. Martina Moderer

Im Alter von 3 Monaten bekam mein Sohn Neurodermitis. Die Kinderärztin hat zunächst eine Panthenolsalbe verschrieben, die nicht half, dann eine Cortison-Salbe, die nach 1 bis 2-tägiger Anwendung hilft, die ich aber nicht unbedingt dauerhaft einsetzen möchte. Die Ausschläge kommen nicht in Schüben, sondern sind permanent da und bis auf die Behandlung mit der Cortisonsalbe nicht schwächer geworden. Er ist jetzt 5 Monate. Ich selbst leide seit meiner Kindheit an Heuschnupfen.

Offensichtlich hat sich bei Ihrem Sohn eine Neurodermitis entwickelt, die bisher noch nicht zur Abheilung gebracht werden konnte. Das liegt zum Einen daran, dass antientzündliche Präparate in Form von Cremes oder Salben leider zu kurz und zu spärlich angewendet werden. Natürlich strebt man als Hautarzt an, eine möglichst kurze Zeit nur mit Cortisoncremes bei Säuglingen zu behandeln, sie sollten jedoch nicht abprupt abgesetzt werden. Ich empfehle eine ausschleichende Therapie mit Cortison und eine rückfettende Hautpflege zum Beispiel mit harnstoffhaltigen Externa im nachlassenden Schub und im schubfreien Intervall sind medizinische Ölbäder sinnvoll.

Da Sie als Mutter an Heuschnupfen leiden, sollte bei Ihrem Sohn eine orientierende Diagnostik bezüglich möglicher Allergene beim Hautarzt und Allergologen erfolgen. Dies ist auch im Säuglingsalter schon möglich.

Dr. Martina Moderer

Vor ein paar Tagen wurde bei unserer Tochter (5 Monate) vom Kinderarzt eine leichte Form von Neurodermitis festgestellt. Der Arzt meint es würde reichen, ihr morgens und abends die Linola Fettsalbe zu geben. Wir fühlen uns ins kalte Wasser geworfen, es kommt uns vor, als sehe der Arzt es zu "locker", man solle sich nicht verrückt machen. Das mache ich aber, da ich nicht weiß, was nun auf uns zukommt, wie wir uns verhalten sollen.

Nachdem eine (leichte Form von) Neurodermitis bei Ihrer fünf Monate alten Tochter festgestellt worden ist, haben Sie nun selbstverständlich ganz viele Fragen zur Neurodermitis und dem "richtigen" Umgang damit (Ernährung, Pflege, Kleidung, Allergievorbeugung usw.). Ich rate Ihnen, eine "Elternschulung" oder ähnliches für Neurodermitis zu besuchen. Da werden - meist in mehreren Doppelstunden - alle Bereiche des richtigen Umgangs mit der Erkrankung umfassend durchgearbeitet und die Fragen der Eltern direkt beantwortet. Erkundigen Sie sich doch einmal, ob so etwas in der Nähe Ihres Wohnortes angeboten wird.

Ansonsten können Sie natürlich viele Informationen zur Neurodermitis im Internet oder in Büchern speziell für Eltern geschrieben nachlesen. Vielleicht ein bisschen beruhigend: Sie sind nicht allein mit diesem Problem, Neurodermitis ist heutzutage eine sehr häufige Erkrankung, vielen Eltern ergeht es gleich wie Ihnen.

Noch ein Punkt zur jetzigen Behandlung: Linola Fettsalbe ist ein gutes Basistherapeutikum. Wenn die Entzündung oder der Juckreiz aber schubweise mal stärker werden, dann gibt es eine große Palette an entzündungshemmenden Substanzen (kortisonhaltige und kortisonfreie) und juckreizstillenden "Antihistaminika", die Ihrer Tochter helfen werden.

Dr. Philippa Golling

Mein Sohn ist 5 Monate alt und ist vor 2 Monaten an Neurodermitis erkrankt. Ganz schlimm sind die Oberarme, die Kniekehlen, die Wangen und der Nacken betroffen, die Haut juckt stark und nässt. Wir verwenden Linola N Ölbad, Fenistiltropfen und eine Mischung aus Excipial Lipolotion, Glycerin und Triclosan, letzteres weil Staphylokokken festgestellt wurden. Was wäre eine adäquate Therapie? Was gibt es für Cremes mit dem Wirkstoff Hyperforin?

Sie schildern, dass Ihr Sohn starke Hautveränderungen an verschiedenen Körperstellen habe, die zum Teil auch nässen. Falls eine Neurodermitis (atopisches Ekzem) vorliegt, sollte unbedingt ein Hautarzt mit hinzugezogen werden, um eine adäquate Therapie bei Ihrem Sohn durchzuführen, die zunächst eine antientzündliche Behandlung beinhaltet. Geeignet dafür sind zum Beispiel antientzündliche Cortisoncremes, die nach kurzer Anwendung bereits juckreizlindernd und ekzemmindernd wirken.

Die Pflegeprodukte, die Sie bereits verwenden, sind durchaus eine gute Basistherapie, die aber im Schub nur wenig Linderung bringt. Eine antibakterielle Therapie mit desinfizierenden Hautcremes ist ebenfalls sinnvoll, da die Neurodermitishaut sehr häufig von z.B. Staphylokokken besiedelt ist. Triclosan ist dabei der desinfizierende Wirkstoff. Man hat herausgefunden, dass Hyperforin, das in Johanniskraut enthalten ist, als Creme angewendet, einen ähnlichen desinfizierenden Effekt hat. Wir verwenden zur Keimreduktion an der Haut meist Triclosanhaltige Zubereitungen. Innerliche Antibiotika würde man erst bei einer klinisch sichtbaren Superinfektion der Haut verabreichen.

Dr. Martina Moderer

Unser Sohn (10 Monate) hat trockene Haut, was sich vor allem im Halsbereich in Rötung und schwacher Schuppung äußert. Zuweilen kratzt er sich am Hals, jedoch nur abends beim Wickeln und Umziehen. Haben Sie eventuell weitere Tipps bezüglich Cremes/Lotionen, die auch dem Juckreiz entgegenwirken?

Wenn Ihr Sohn neben dem starken Juckreiz auch Ekzeme an den beschriebenen Körperstellen hat, sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen, um eine Therapie mit antientzündlichen Cremes zu beginnen. Wenn die Hautveränderungen abgeheilt sind, sollte eine Basistherapie zum Beispiel mittels harnstoffhaltigen Salben oder Cremes (Apotheke) fortgeführt werden. Auch Ölbäder sind sinnvoll, wenn es sich um medizinische Ölbäder handelt, und sie richtig verwendet werden. Ihr Kind sollte ca. 10-15 Minuten baden, und nach dem Bad mit dem Handtuch nur abgetupft werden. Danach sollten Sie das Kind gleich wieder eincremen. Wenn harnstoffhaltige Cremes dem Kind auf der Haut brennen, fragen Sie Ihren Hautarzt, ob er eine andere reichhaltige Creme/Salbe rezeptieren kann.

Dr. Martina Moderer

Mein Sohn ist 14 Monate und leidet seit dem 3. Lebensmonat an Neurodermitis. Ich behandle die "schlechten" Stellen mit Dermatop schon länger als 6 Wochen, bisher sind keine Nebenwirkungen aufgetreten. Ich nutze die Creme wirklich nur an den betroffenen Hautstellen. Ist das in Ordnung?

Wenn die Behandlung mit Dermatop von der Wirkstärke her ausreichend ist, spricht prinzipiell nichts gegen eine längerfristige, klar auf die "schlechten" Stellen begrenzte Anwendung, sofern keine Nebenwirkungen auftreten. Kontrollen beim Hautarzt sind in regelmäßigen Abständen sinnvoll, um diese Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen. Die individuell beste Pflege für Ihr Kind ist vom aktuellen Hautzustand abhängig. Gehen Sie am besten zu Ihrem Hautarzt und legen Sie mit ihm zusammen ein Programm zur Basistherapie fest.

PD. Dr. Andreas Wollenberg

Mein 3 1/2 jähriger Sohn hat seit circa 1 Jahr Neurodermitis. Bisher habe ich nur Kortison bekommen, jetzt möchte ich was anderes ausprobieren. Vielleicht irgendetwas Pflanzliches.

Die ausschließliche Verwendung cortisonhaltiger Cremes in der Behandlung der Neurodermitis - insbesondere bei Kindern - ist auch in der Schulmedizin nicht der Standard. Grundsätzlich verläuft eine Neurodermitis ja schubweise und in den Zeiten besseren Hautzustandes sollten unbedingt Pflegecremes Anwendung finden, deren Aufgabe es ist, leichtere Schübe abzufangen und so den Abstand zwischen zwei Schüben zu verlängern. Hier finden auch Wirkstoffe pflanzlicher Herkunft ihren Platz. So macht in jüngerer Zeit z.B. eine johanniskrauthaltige Pflegecreme auf sich aufmerksam, mit der schon viele gute Erfahrungen gesammelt wurden. Weitere pflanzliche Präparate sind die antientzündlichen Wirkstoffe wie Kamille und Echinacea sowie pflanzliche Gerbstoffe wie Hamamelis virginiana. Die antientzündlichen pflanzlichen Präparate haben im Vergleich zu anderen äußerlich anzuwendenden Substanzen nur eine geringe Wirksamkeit. Als homöopathisches äußerlich anzuwendendes Präparat ist der Wirkstoff Cardiospermum halicacabum (deutsche Bezeichnung Ballonrebe, Herzsame) als Fertigpräparat erhältlich. Etwas herkömmlichere Zusätze zu Pflegecremes sind Harnstoff zur besseren Durchfeuchtung der Haut, Gerbstoffe aufgrund ihrer antientzündlichen Wirksamkeit, Polidocanol als Juckreizlinderer oder Triclosan zum Abtöten von ekzemfördernden Bakterien. Streng genommen verlassen wir mit den letztgenannten bereits den Bereich der Pflege und sind bei leichterer "Behandlung".

Sollte mit den genannten pflegenden bzw. leicht antientzündlichen Cremes kein zufriedenstellender Hautzustand zu erreichen sein und auch der gelegentliche kurzfristige Einsatz von Cortisoncremes nicht zur Schubkontrolle führen, besteht die Indikation zum Einsatz moderner topischer Immunmodulatoren (Pimecrolimus, Tacrolimus). Pimecrolimus wird aus dem Naturstoff Ascomycin hergestellt und gehört zur Gruppe der Calcineurinhemmer, wie auch der Wirkstoff Tacrolimus. Diese Wirkstoffgruppe ist kortisonfrei und hat sich in zahlreichen Studien als ähnlich effizient erwiesen wie kortisonhaltige Medikamente, ohne dabei jedoch deren unerwünschte Nebenwirkungen zu haben. Pimecrolimus-Creme (Handelspräparat z.B. Douglan) lindert nicht nur bestehende Ekzemschübe, sondern ist auch geeignet, neue Schübe zu verhindern und so die beschwerdefreie Zeit zu verlängern.

Dr. Uwe Schwichtenberg

Mein Sohn (2 1/2 Jahre alt) hat in den Ellenbogenbeugen und Kniekehlen seit Tagen trockene und rissige Haut, die auch juckt. Wie oft kann ich meinen Sohn baden, wenn ich ein Ölbad verwende? Wie lange darf oder sollte er dann im Wasser bleiben?

Die Hautpflege ist die Basis für eine langfristige Neurodermitistherapie. Ein Kleinkind mit trockener rissiger Haut sollte möglichst täglich, vielleicht auch zweimal täglich eingecremt werden. Dazu verwendet man rückfettende Cremes oder Salben, gerne auch mit Harnstoff. Manche Kinder verspüren allerdings ein leichtes Brennen auf der Haut, wenn harnstoffhaltige Cremes angewendet werden. Sie sollten es einfach ausprobieren! Baden ist, falls ein medizinisches Ölbad angewendet wird, nicht schädlich für die Haut. Das Kind solte circa 10-15 Minuten baden, bevor Sie es mit einem Frottiertuch abtupfen. Nach dem Bad sollten Sie Ihren Sohn aber gleich wieder eincremen. In Apotheken gibt es unterschiedliche Produkte (Cremes/Salben/Ölbäder), die auf die Haut Ihres Kindes abgestimmt sind. Probieren Sie unterschiedliche Produkte aus. Es gilt hierbei: Salben sind fettiger als Cremes, die wiederum fettiger als Lotionen sind. Trotzdem sollte Ihr Kind von einem Hautarzt und Allergologen untersucht werden, um mögliche Unverträglichkeiten auszuschließen.

Dr. Martina Moderer

Unsere kleine Tochter (2,5 Jahre) hat Asthma und Neurodermitis. Ich habe von schwarzen Tee-Umschlägen gehört, konnte mir aber nichts darunter vorstellen. Ist es sinnvoll sie jetzt bei der Hitze täglich kurz abzuduschen (was ich mache) und darf sie ins Planschbecken? Sie hat fast das ganze Jahr ein Ekzem im Gesicht und um die Augen, also an Stellen, wo ich mich nicht traue, ihre üblichen Cremes zu verwenden.

Ja, die sind gut. Einfache Schwarzteebeutel mit kochendem Wasser aufgießen, zehn Minuten ziehen lassen und dann lauwarm ein Papiertaschentuch oder kleines Stofftuch damit tränken und für einige Minuten auf die gereizten oder entzündeten Ekzemareale im Gesicht, vor allem im Augenbereich legen. Allerdings weiß ich nicht, wie gut das mit einem zweieinhalbjährigem Kind klappt.

Eine kurze tägliche Dusche bei heißen Außentemperaturen? Ja, schon, aber wirklich nur kurz, ohne "Seife" oder anderen Hautreinigungsmitteln, und anschließend Nachfettung der noch feuchten Haut mit fetthaltigen Salben oder Lotionen, z.B. Abitima TM, Excipial U Lipolotio TM [enthält Urea pura (= Harnstoff) als feuchtigkeitbindendes Therapeutikum], Eucerin-TM-Produkte, u.v.m.

Natürlich ist das Planschbecken bei der Hitze für alle kleinen und großen Kinder phantastisch: ich würde Ihr Kind vorher (vielleicht nicht zu kurz vorher, da sonst zu glitschig/rutschig!) gut eincremen bzw. -salben und anschließend wieder wie nach dem Duschen rückfetten. Ein großer Vorteil des privaten Planschbeckens ist ja, dass das Wasser kein Chlor oder andere eventuell hautreizende/austrocknende Substanzen enthält. Und: die gemäßigte UV-Exposition des ganzen Körpers ist ja auch antiekzematös wirksam.

Dr. Philippa Golling

Bei meinem Baby (14,5 Monate) hat der Hautarzt vor 4 Tagen Neurodermits diagnostiziert. Der davor behandelnde Kinderarzt hat immer von einem Ekzem gesprochen und uns Linola Fett Creme verschrieben. Jetzt bekommt er eine angemischte Salbe Dermatop Creme 30,0/Dermatop Basiscreme ad 100,0 plus einen Badezusatz Balneum Hermal Plus. Seit ich mit den neuen Produkten behandele, hat die Haut angefangen Schuppen zu bilden und schmale rote Risse zu bekommen. Außerdem ist gerade der Badezusatz gegen Juckreiz ausgerichtet, aber mein Kind hat gar keinen Juckreiz. Ich bin sehr verunsichert und überlege einen weiteren Arzt zu konsultieren.

Neurodermitis ist eine Art von Ekzem, die von vielen Hautärzten auch "atopisches Ekzem" genannt wird. Sehr wahrscheinlich sind beide Ärzte von der gleichen Erkrankung ausgegangen. Die Neurodermitis behandelt man, wenn es notwendig ist (das hängt vom Hautbefund ab und das kann nur der behandelnde Arzt entscheiden), entzündungshemmend und zusätzlich mit Pflegecreme.

Das Kortison Dermatop ist ein klassisches Mittel zur Entzündungshemmung, das wir selbst sehr häufig einsetzen. Alternativ könnte man auch mit den neuen topischen Immunmodulatoren oder selektiven Kalzineurininhibitoren (Pimecrolimus und Tacrolimus) behandeln - obwohl es viele Untersuchungen bei sehr kleinen Kindern gibt, sind diese Präparate in Deutschland momentan erst ab 2 Jahren zugelassen. Wenn man ein aktives Ekzem erfolgreich behandelt, kann das letzte, abklingende Stadium wie ein abschuppendes Spätstadium eines Sonnenbrandes aussehen. Die Linola fett Creme ist eine kortisonfreie Basispflege, die wir ebenfalls selbst sehr häufig einsetzen. Es kommt auf den Einzelfall an was gut vertragen wird und ob die Effektivität des jeweiligen Präparats ausreicht.

Der Badezusatz macht prinzipiell auch Sinn. Juckreiz bei kleinen Kindern erkennt man am leichtesten daran, dass auf den Ekzemherden Kratzspuren zu finden sind. Das Dermatop nimmt den Juckreiz, so dass ein momentanes Fehlen von Kratzspuren nicht unbedingt gegen die Diagnose sprechen muss. Vielleicht ist die Behandlung zu wenig fettend derzeit - ich würde Ihnen raten, genau die Fragen die Sie mir jetzt gestellt haben mit Ihrem bisherigen Hautarzt zu besprechen und mit ihm einen schriftlichen Pflegeplan für die nächsten 2 Wochen zu erstellen.

PD. Dr. Andreas Wollenberg

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