Viele Betroffene haben die Erfahrung gemacht, dass die Haut bei Neurodermitis im Sommer leichter abheilt und weniger Schübe auftreten. Trotzdem kann auch die Urlaubszeit Stress für die Haut bedeuten. Das Bad im Pool oder im Meer weicht die Haut auf, intensive Sonne trocknet die Haut zusätzlich aus. Die strapazierte Haut wird dann besonders anfällig für Infektionen mit Bakterien, Viren und Pilzen. Häufig „importieren“ Urlauber Parasiten wie Läuse oder Flöhe, die zu Hause gezielt ausgemerzt werden müssen, berichtet Dr. Andreas Jesper, Hautarzt aus Lüdenscheid. Immer wieder stellen sich in seiner Praxis auch Patienten mit unerklärlichem Juckreiz und geröteten, fadenförmigen „Furchen“ an Füßen und Knöcheln vor. Dabei handelt es sich um Larva migrans, die Larven von Hakenwürmern, die man sich am Strand einfangen kann und die dann durch die oberen Hautschichten wandern.
Sonnenentwöhnte Haut reagiert im Urlaub oft besonders empfindlich auf intensive UV-Einstrahlung am Meer oder im Gebirge. Vor allem junge Frauen mit einer entsprechenden erblichen Vorbelastung können dann eine sogenannte polymorphe Lichtdermatose („Sonnenallergie“) entwickeln, die in vielen Fällen auch nach dem Urlaub noch anhält. Juckende Ausschläge und Bläschen können auch auf eine photoallergische Reaktion hindeuten. Kosmetika, insbesondere enthaltene Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe, aber auch der Kontakt mit bestimmten Pflanzen wie Gräsern oder dem Riesenbärenklau können die Haut für UV-Licht sensibilisieren. Bei Sonneneinstrahlung kommt es dann zu allergischen Reaktionen. Um künftige Sommer unbeschwert genießen zu können, sollte man bei seinem Dermatologen die Auslöser ausfindig machen lassen und diese meiden.
Ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Sonne und ein guter Lichtschutz sind selbstverständlich ein Muss. Sonnenhungrige unterschätzen allerdings nicht selten die Kraft der Sonne im Süden oder im Gebirge und ziehen sich rasch einen Sonnenbrand zu. Akut muss die entzündete Haut gut gekühlt werden. Zusätzlich empfiehlt Jesper, ein Acetylsalicylsäure (ASS)-plus Vitamin C-Präparat einzunehmen, das auch am Urlaubsort meist problemlos erhältlich ist. „Als hochpotente Radikalfänger greifen solche Medikamente effektiv in das Entzündungsgeschehen ein“, erklärt der Hautarzt. Bei schwereren Verbrennungen können kortisonhaltige Cremes und gegebenenfalls eine Nachbehandlung durch den heimischen Hautarzt erforderlich werden.
„Zuviel Sonne und insbesondere jeder Sonnenbrand erhöhen das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken“, warnt Jesper. Verdächtige Pigmentveränderungen müssen unbedingt dem Hautarzt vorgestellt werden. Mit einem Routine- Check von Pigmentmalen sollte man allerdings nach dem Urlaub besser zwei Monate warten, rät Jesper. Denn intensive Lichteinstrahlung aktiviert verstärkt Hautzellen, die den bräunenden Farbstoff Melanin bilden, so dass eine zuverlässige Beurteilung von Pigmentveränderungen erschwert wird.
Hautarzt-Tipps Nachurlaub für die Haut
• Sonnenstrapazierte Haut braucht eine Extra-Portion Feuchtigkeit. Ideal sind After-Sun-Produkte mit feuchtigkeits-bindenden Substanzen und beruhigenden Wirkstoffen für gereizte Haut.
• Am Abend reichhaltigere Cremes auftragen, die die Regeneration der Haut fördern.
• Zum Duschen oder Baden rückfettende Präparate verwenden.
• Eine sorgfältige Pflege trägt auch dazu bei, dass die Urlaubsbräune länger erhalten bleibt.
• Mit der Hautkrebsvorsorgeuntersuchung nach dem Urlaub warten, bis die Urlaubsbräune ein wenig nachlässt, weil dann die Muttermale besser zu beurteilen sind.
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