Startseite Aktuelles Grundlagen Arztbesuch Diagnostik Therapie Vorbeugen Expert*innen-Rat Häufige Fragen Links Newsletter Impressum
 
menü | Startseite : Aktuelles

Aktuelles

Kinderhaut und Sonnenlicht: Meiden - Kleiden - Cremen

24. Juni 2013 - Dr. Uwe Schwichtenberg

Ob im heimischen Garten, auf dem Spielplatz oder am Strand: Für Kinder gibt es nichts Schöneres, als draußen zu spielen und zu toben. Die empfindliche Kinderhaut vor Sonne zu schützen, ist da nicht ganz einfach. Mit den richtigen Vorsorgemaßnahmen lässt sich der Sommer sicher genießen. Erwachsene Haut verfügt über natürliche Mechanismen, um sich vor Schädigungen durch Sonnenstrahlung zu schützen: Unter Einwirkung von UV-Licht verdickt sich die Hornschicht, eine sogenannte Lichtschwiele entwickelt sich. Zudem bilden bestimmte Hautzellen, die sogenannten Melanozyten, das Hautpigment Melanin. Der Farbstoff ist für die Hautbräune verantwortlich und wirkt quasi als Sonnenschirm, der die UV-Strahlung abhält. Schäden, die durch UV-Strahlung in den Zellkernen entstanden sind, kann die Haut über ein komplexes Reparatursystem wieder beheben.

"Der Eigenschutz der Haut ist jedoch nicht beliebig strapazierbar", warnt Prof. Dietrich Abeck, Hautarzt in München. Überfordert zuviel Sonne die Schutzmechanismen, entsteht akut ein Sonnenbrand. Wer sich häufig UV-Licht aussetzt, riskiert - selbst wenn es nicht bis zum Sonnenbrand kommt - langfristig eine vorzeitige Hautalterung und sogar Hautkrebs. Bei Kindern ist die Hornschicht und damit die schützende Hautbarriere noch wesentlich dünner als bei Erwachsenen, so dass UV-Strahlung leichter in tiefere Hautschichten eindringen kann. Die hauteigenen Schutzmechanismen benötigen bis zum 12. Lebensjahr, um auszureifen. Kinderhaut entspricht dem hochempfindlichen Hauttyp I, der kaum bräunt und für Sonnenbrand sowie Langzeitschäden extrem anfällig ist. "Im ersten Lebensjahr verfügt die Haut noch über gar keinen Eigenschutz", erklärt Professor Abeck. Da Babyhaut auch möglichst wenig mit Sonnencreme belastet werden sollte, "dürfen Säuglinge der Sonne überhaupt nicht ausgesetzt werden!" warnt der Dermatologe. Auch beim Kinderwagen ist auf UV-schützende Schirmmaterialien zu achten.

Generell gilt für den Sonnenschutz - nicht nur - bei Kindern: Meiden - Kleiden - Cremen! Die wichtigste Vorsorgemaßnahme ist, die Haut so wenig UV-Strahlung wie möglich auszusetzen.

Von einem bewölkten Himmel sollte man sich nicht in Sicherheit wiegen lassen, auch dann erreicht noch bis zu 80 Prozent der UV-Strahlung den Boden. Im Urlaub sollten Eltern daran denken, dass am Strand Wasser und heller Sand das Licht verstärkt reflektieren. Und auch im Gebirge ist die UV-Belastung deutlich höher. Im Sommer sollten Kinder zwischen 11 und 15 Uhr im Haus bleiben - damit erspart man ihnen schon die Hälfte der täglichen UV-Strahlung. Im Urlaub kann die Mittagszeit vielleicht für eine kleine Siesta oder zum Vorlesen genutzt werden. Eltern sollten ihre Kinder nur am Vormittag oder Nachmittag im Freien spielen lassen. Dann schattige Spielplätze bevorzugen und über Planschbecken oder Sandkasten einen Sonnenschirm aufspannen. Doch Vorsicht: Auch im Schatten ist noch so viel UV- Strahlung vorhanden, dass weitere Sonnenschutzmaßnahmen erforderlich sind.

"Textiler Lichtschutz geht vor Sonnencreme", so Professor Abeck. Dabei gilt die Drei-H-Regel "Hemd - Hose - Hut". Günstig ist locker sitzende Kleidung aus dichten Geweben, die möglichst viel Haut bedeckt. Auch Textilien mit zertifiziertem UV-Schutz sind erhältlich. Die Kopfbedeckung sollte Gesicht und Nacken ebenfalls abschatten. Beim Baden sollten Kinder am besten ein T-Shirt anbehalten und sich nach dem Planschen umziehen. Keinesfalls darf die nasse, durch das Wasser aufgeweichte Haut der Sonne ausgesetzt werden. Hautareale, die nicht durch Textilien geschützt werden können, sind mit Sonnenschutzmittel einzucremen. Kinder benötigen in unseren Breiten Lichtschutzfaktor 30, in sonnenintensiven Ländern 50 oder 50+. Produkte für empfindliche Kinderhaut sollten keine Duftstoffe enthalten. Physikalische Lichtschutzfilter wie Titandioxid oder Zinkoxid sind zwar hautverträglicher als chemische Filter. Der weißliche Film, den diese Mikropigmente oft auf der Haut hinterlassen, ist manchen Kindern jedoch unangenehm. "Damit das Eincremen nicht zur lästigen - und dann vernachlässigten - Pflicht wird, sollten Präparate gewählt werden, die das Kind individuell verträgt und die sich gut verteilen lassen", rät Professor Abeck.

Günstig sind Sonnenschutzprodukte, die zudem pflegende und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften besitzen und dadurch die Hautbarriere zusätzlich unterstützen. Damit die Sonnencreme ihre Schutzwirkung auch tatsächlich entfalten kann, vor dem Aufenthalt im Freien reichlich auftragen und nach dem Planschen und Schwimmen erneuern.

Sonnenschutzcreme sollte allerdings nicht dazu verleiten, sich zu lange in der Sonne aufzuhalten. "Es gilt nicht nur, einen Sonnenbrand zu vermeiden, sondern die UV-Belastung insgesamt möglichst niedrig zu halten", betont Professor Abeck.

Übrigens: Sonnenschutz ist auch für die Haut der Erwachsenen unerlässlich - Eltern sollten hier mit gutem Beispiel vorangehen!

Quelle: Information des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen

Weitere News-Beiträge

2013
28. Dezember 2013 Arzneimittelallergie im Winter... → mehr

28. November 2013 Kontaktallergie - Berufsallergene lauern auch im privaten Lebensumfeld... → mehr

28. Oktober 2013 Rauchen beeinflusst molekulare Mechanismen und damit das kindliche Immunsystem... → mehr

24. September 2013 Wenn die Neurodermitis eigentlich ein HIES ist... → mehr

24. August 2013 Bericht von der Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG)... → mehr

24. Juli 2013 Ferien-Allergie... → mehr

7. Juni 2013 Neue Erkenntnisse zur Vererbung der Neurodermitis... → mehr

7. Mai 2013 Allergien natürlich vorbeugen... → mehr

7. April 2013 Studie am Dresdner Uniklinikum untersucht mögliche Zusammenhänge zwischen Neurodermitis und ADHS... → mehr

7. März 2013 Betroffene für Fernsehsendung gesucht... → mehr

8. Februar 2013 Asthma und Ekzeme durch Fast Food ... → mehr

7. Januar 2013 Kosmetikunverträglichkeit... → mehr

Archiv
2024 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2024 anzeigen
2023 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2023 anzeigen
2022 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2022 anzeigen
2021 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2021 anzeigen
2020 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2020 anzeigen
2019 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2019 anzeigen
2018 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2018 anzeigen
2017 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2017 anzeigen
2016 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2016 anzeigen
2015 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2015 anzeigen
2014 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2014 anzeigen
2012 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2012 anzeigen
2011 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2011 anzeigen
2010 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2010 anzeigen
2009 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2009 anzeigen
2008 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2008 anzeigen
2007 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2007 anzeigen
2006 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2006 anzeigen
2005 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2005 anzeigen
2004 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2004 anzeigen
2003 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2003 anzeigen
Die Inhalte von Neurodermitistherapie.info können und sollen keinen Arztbesuch ersetzen und stellen keine Anleitung zur Selbstmedikation oder Selbstdiagnose dar. Die Informationen dieser Webseiten inklusive der Experten-Sprechstunden sollen zur Erlangung zusätzlicher Informationen zu einer bereits gestellten Diagnose oder zur Vorbereitung eines Arztbesuches dienen. Empfehlungen hinsichtlich Diagnoseverfahren, Therapieformen, Medikamenten oder anderer Produkte werden nicht gegeben.
Bitte lesen Sie hierzu die Nutzungsbedingungen mit Haftungsausschluss und beachten unsere Datenschutzerklärung.
© 2024 medical project design GmbH