Anfang Mai 2019 fand in Berlin die 50. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) statt. Auf der viertägigen Veranstaltung im CityCube wurden die neuesten dermatologischen Therapiestrategien vorgestellt.
Eines der zentralen Themen waren Allergien und die damit assoziierten Erkrankungen wie Neurodermitis. Sie nehmen seit Jahrzehnten in entwickelten Ländern zu. Diese Erkrankungen werden wesentlich vom Immunsystem gesteuert, das eigentlich schädliche Einflüsse mit einer Entzündungsreaktion abwehren soll. Bei Allergien und mit ihnen assoziierten Erkrankungen wie Asthma bronchiale oder Neurodermitis wird hingegen eine "Entzündung" ohne erkennbar sinnvolle Zielrichtung entwickelt.
Entstehung von Allergien
In der dermatologischen Forschung konnten nun drei ganz wesentliche Säulen der Krankheitsentstehung identifiziert werden:
1. eine reduzierte Funktion oder starke Belastung der Schutzfunktion von Haut, Atemwegen oder Darm
2. eine übermäßige Reaktion auf Viren oder Bakterien und
3. die Neigung zu einer Typ-2-Immunität
Eine Immunreaktion vom Typ 2 verändert die Reaktion von Oberflächenorganen gegenüber der Umwelt. Sie reduziert die Belastbarkeit dieser Organe, liegt der Entwicklung von Allergien zugrunde und kann der Einstieg in eine "Allergiker-Karriere" sein.
Innovative Strategien für das Immunsystem
Neu ist, dass den bei Allergien fehlgeleiteten Immunreaktionen jetzt wirksam begegnet werden kann. So kann präventiv durch eine aktive Auseinandersetzung des Immunsystems mit Allergenen eine immunologische Toleranz erreicht werden. Die effektive Behandlung einer mit Allergien assoziierten Entzündung kann der Entwicklung weiterer Allergien vorbeugen. Bei fehlgeleiteter Typ-2-Immunität wurden die wesentlichen Steuerungsmoleküle auch durch die dermatologische Forschung charakterisiert und können mit neuesten Medikamenten blockiert werden.
Therapeutische Antikörper bei Neurodermitis
Ein erstes dieser Medikamente ist seit 1,5 Jahren verfügbar. Dupilumab ist ein therapeutischer Antikörper, mit dem selbst eine schwere Neurodermitis wirkungsvoll behandelt werden kann. Dermatologische Studien haben gezeigt, dass mit diesem Medikament Neurodermitis, zudem Asthma bronchiale und andere mit Allergien assoziierte Erkrankungen, gut therapiert werden können. "Die Erfahrungen mit dieser neuen Therapie, ihr Stellenwert vor dem Hintergrund der bereits existierenden Therapieformen, das Therapiemanagement sowie mögliche Nebenwirkungen sind ein wichtiger Teil der Fortbildung der 50. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft", sagte Prof. Dr. Tilo Biedermann, Direktor der Klinik für Dermatologie der Technischen Universität München.
Quelle: Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG)
2019 | |
---|---|
12. Dezember 2019 | Besonderheiten der Haut im Säuglingsalter... → mehr |
22. November 2019 | Neues Internetportal OnlineDoctor.de... → mehr |
14. Oktober 2019 | Dauerjucken ernst nehmen... → mehr |
12. September 2019 | Kontaktallergie auf Duftstoffe... → mehr |
22. August 2019 | Klinische Studie zur innerlichen Behandlung der Neurodermitis bei Jugendlichen... → mehr |
22. Juni 2019 | Vielfalt statt Meiden senkt das Allergierisiko... → mehr |
12. Juni 2019 | Menschen mit Neurodermitis und Schuppenflechte präziser behandeln... → mehr |
10. Mai 2019 | Neurodermitis-Informationsveranstaltung in Hamburg am 23. Mai 2019... → mehr |
22. April 2019 | Neurodermitis: Erhöhte Salzkonzentration in erkrankter Haut... → mehr |
22. März 2019 | Möglicher neuer Therapieansatz gegen Neurodermitis gefunden... → mehr |
22. Februar 2019 | Das quälende Jucken bei Neurodermitis stoppen... → mehr |
21. Januar 2019 | Neuentstehung von Ekzemen und Neurodermitis im Alter von 55+... → mehr |