Frühzeitig erkannt, hat Hautkrebs gute Heilungschancen. Bei der Früherkennung von Melanomen hilft künftig ein neuartiger, an eine KI-Diagnoseplattform angebundener Ganzkörperscanner. In nur sechs Minuten untersucht er automatisch den kompletten Körper und liefert für jede auffällige Veränderung an der Haut eine Risikobewertung. 20 Partner entwickeln das Diagnosesystem im EU-Projekt iToBoS. Damit die eingesetzte KI zuverlässig und sicher funktioniert, integrieren Forschende des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI, XAI-Techniken, sprich erklärbare KI, in die verwendeten KI-Tools.
Die hochauflösenden Kameras des Scanners sind mit Flüssigkeitslinsen ausgestattet, die das Design des menschlichen Auges nachahmen. Basierend auf zwei nicht mischbaren Flüssigkeiten mit unterschiedlichem Brechungsindex erreichen sie eine noch nie dagewesene Bildqualität. Für eine hoch personalisierte Diagnose werden die Untersuchungsaufnahmen durch Maschinelles Lernen zusammen mit sämtlichen verfügbaren Patientendaten (demographische und Angaben zu UV-Schäden, Risikogruppe etc.) in die KI-Diagnoseplattform mit dem kognitiven KI-Assistententool integriert.
Aufgrund der hohen Geschwindigkeit des Scanners lassen sich in kurzer Zeit nicht nur viele Patientinnen und Patienten untersuchen, vielmehr kann man die Scans auch oft und über einen längeren Zeitraum wiederholen und miteinander vergleichen – und so die Entwicklung der Leberflecke und mögliche Veränderungen, die auf Hautkrebs hindeuten können, gut beobachten. Verantwortlich für das Auffinden und das Tracken der Muttermale über die Zeit sind mehrere spezialisierte, im KI-Assistenten zusammengeführte KI-Algorithmen.
Endziel des Projekts ist die Entwicklung eines holistischen KI-Modells, das mithilfe multimodaler Datensätze verschiedenste Perspektiven auf die Patientinnen und Patienten einnimmt. Hierzu tragen auch die im Rahmen des Projekts in Australien (Queensland) und Spanien (Barcelona) gesammelten und erhobenen Meta-Datensätze bei, die den Datenpool durch die Einbeziehung anderer Weltregionen erweitern. Langfristig könnte der Ganzkörperscanner auch für das Erfassen anderer Hauterkrankungen wie Neurodermitis eingesetzt werden.
Quelle: Auszüge einer Pressemeldung der Fraunhofer-Gesellschaft
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