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Deutscher Neurodermitis-Preis 2025 auf der DDG-Tagung vergeben

16. Mai 2025 - Dr. Uwe Schwichtenberg

Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e. V. (DDG) hat drei Forschende auf ihrer 53. DDG-Tagung (30.04.–03.05.2025) in Berlin mit dem Deutschen Neurodermitis-Preis 2025 ausgezeichnet. Mit dem Hauptpreis wird Dr. med. Jana Nätlitz, geb. Knüver, für ihre Forschungsarbeit zum Zusammenhang zwischen dem Metabolismus der Haut und dermatologischen Autoimmunerkrankungen (Regulation der Differenzierung und Proliferation von Keratinozyten in epidermaler Barriereentwicklung im Mausmodell) gewürdigt. Die zweiten Preise für die beste klinische sowie beste präklinische Arbeit gehen an Dr. med. Benjamin Klein für eine Untersuchung der Aktivierung von STAT-Proteinen in T-Zellen bei atopischer Dermatitis (AD) und an Dr. rer. nat. Franziska Rademacher für ihre Forschung zu antimikrobiellen Peptiden (AMP) und der Wechselwirkung zwischen Immunsystem und Hautmikrobiom bei entzündlichen Hauterkrankungen. Die Preise werden von den Firmen Sanofi und Regeneron unterstützt.

Mit dem Deutschen Neurodermitis-Preis 2025 werden hervorragende innovative Forschungsarbeiten und Projekte zum Thema Neurodermitis ausgezeichnet. Der Preis wird in diesem Jahr dreigeteilt. Neben einem Hauptpreis werden zwei Preise für die „beste klinische Arbeit“ und die „beste präklinische Arbeit“ vergeben.

Den mit 20.000 Euro dotierten Hauptpreis erhält Dr. med. Jana Nätlitz, geb. Knüver, für ihre im Journal of Investigative Dermatology (JID) publizierte Arbeit „Constitutive HIF-1? expression in the epidermis fuels proliferation and is essential for effective barrier formation”. Dr. Nätlitz, ehemalige Fachärztin der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie, Uniklinik Köln, jetzt als Oberärztin am Universitätsklinikum Bonn tätig, forscht u. a. zum Metabolismus in der epidermalen Barriereentwicklung.

Die Expression von Hypoxie-induziertem Transkriptionsfaktor-1? (HIF-1?) in der Epidermis fördert die Proliferation und ist essentiell für die Barriereentwicklung der Haut. Mit dieser grundlagenwissenschaftlichen Arbeit zur Barrierefunktion und epidermalen Mitochondrienbiologie zeigt die Forschende am Mausmodell, dass HIF-1? unverzichtbar ist, um einen hohen aeroben glykolytischen Flux aufrechtzuhalten, damit Energie und Lipide zur Verfügung stehen. „Die eingesetzten Methoden sind komplex und die Ergebnisse wurden hochrangig publiziert. Es ist eine methodisch anspruchsvolle grundlagenorientierte Arbeit, die interessante Erkenntnisse zur Hautphysiologie liefert“, sagt Prof. Dr. med. Thomas Werfel, Vorsitzender des Kuratoriums und Direktor der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Medizinische Hochschule Hannover. Weitergehende Projekte könnten für die atopische Dermatitis interessante Ergebnisse erbringen.

Dr. med. Benjamin Klein, Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Universitätsklinikum Leipzig, derzeit Postdoktorand an der University of Michigan, erhält den mit 5.000 Euro dotierten zweiten Preis für die beste klinische Arbeit. Veröffentlicht wurde sie unter dem Titel „Dichotomous STAT5 and STAT6 Activation in T Cells Reflects Cytokine Shifts Between Blood and Skin in Atopic Dermatitis“ in Allergy.
Der Einsatz von Januskinase (JAK)-Inhibitoren hat das therapeutische Spektrum der atopischen Dermatitis erweitert und unterstreicht die pathogenetische Bedeutung des JAK/STAT Signalwegs bei AD. Ziel der Untersuchung war es, die Aktivierung verschiedener STAT-Proteine (STAT3/5/6) in T-Zellen in der Haut und im Blut bei atopischem Ekzem zu untersuchen. Dabei wurde gezeigt, dass STAT5 in T Zellen des Blutes aktiviert ist und dies mit der Krankheitsaktivität korreliert, wohingegen T-Zellen der Haut eine STAT6 Signatur aufzeigen.
„Durch die Arbeit von Dr. Klein bekommen wir ein tieferes Verständnis der Rolle der Aktivierung von STAT-Proteinen in T-Zellen. Das ist relevant für das Verständnis der immunologischen und entzündlichen Mechanismen der atopischen Dermatitis und möglicherweise auch therapeutisch nutzbar“, erläutert Werfel. Diese Ergebnisse könnten weiterführende Untersuchungen stimulieren.

Den ebenfalls mit 5.000 Euro dotierten zweiten Preis für die beste präklinische Arbeit erhält Dr. rer. nat. Franziska Rademacher für ihren in Allergy publizierten Beitrag „Inhibition of RNase 7 by RNase inhibitor promotes inflammation and Staphylococcus aureus growth: Implications for atopic dermatitis“. Dr. Rademacher ist Laborleiterin an der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel und forscht seit vielen Jahren zu AMP und deren potenziellen therapeutischen Anwendungen bei Hauterkrankungen, insbesondere der Neurodermitis. Die Arbeit gibt neue pathophysiologische Einblicke bei der Neurodermitis über die Bedeutung der Interaktion des antimikrobiellen Proteins (AMP) Ribonuklease 7 (RNase 7) und dem Ribonuklease Inhibitor (RI). RNase 7 ist eine Ribonuklease, die zur Familie der menschlichen RNase A gehört. Sie wurde ursprünglich aus humaner Haut isoliert und als stark wirksames antimikrobielles Protein charakterisiert. RNase 7 wird reichlich in Keratinozyten exprimiert und ihre Expression kann durch Bakterien wie Staphylococcus aureus induziert werden.
„Die Daten deuten auf eine neuartige Rolle von RI als auslösender Faktor von Entzündungen bei AD hin, indem sie die Ribonuklease und die antimikrobielle Aktivität von RNase 7 blockieren und dadurch RNA-vermittelte Entzündungen und das Wachstum von Staphylococcus aureus verstärken“, sagt Werfel. „Aus akademischer Sicht beeindruckt der Beitrag von Dr. Rademacher auch dadurch, dass eine In-vitro-Untersuchung (Zellkultur) in vivo durch Nachweis von RI auf der Hautoberfläche von AD-Patientinnen und -Patienten validiert wird“, betont der Jury-Vorsitzende.

Quelle: Auszüge einer Pressemeldung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e.V. (DDG e.V.)

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