Autor: alexj |
Ich bin 33 Jahre und suche Rat bezüglich diverser Reaktionen von Schleimhäuten, Haut und Haaren, die ich seit diversen Jahren beobachte. Unter Heuschnupfen leide ich seit über 20 Jahren, Augen und Nase reagieren erheblich (April bis September), auch die Bronchien sind dabei. Seit ca. 12 Jahren kämpfe ich mit einem Nagelpilz in beiden großen Zehen, wobei die extrem trockene Haut an Ferse und Zehen eher auf Neurodermitis hindeutet, v.a. da eine normale Pilz-Therapie kaum Besserung gebracht hat. Zeitweise ist auch die Haut an den Fingern stark betroffen, v.a. bei mechanischer Belastung. Die haut der Stirn ist extrem trocken. Am Nasenflügel und an den Augenbrauen sind schuppende Stellen, die Augenbrauen lassen sich hier Büschelweise ausziehen. Betroffen sind auch Ohren (innen und dahinter) und Schläfen, oft auch Haaransatz. Die Kopfhaut neigt zu Trockenheit und Schuppen und Juckreiz. Sie ist sehr empfindlich. Es gehen verstärkt Haare aus, bereits sind deutliche Geheimratsecken zu sehen. Haarwäsche: ca. 70 Haare, Tagesverlauf weitere ca. 70 Haare. Sehen Sie Zusammenhänge im Sinne einer Atopie? Welche Therapie ist angebracht, v.a. bzgl. des Haarausfalls? Finasteride (1,5 Jahre) haben kaum Verbesserungen gebracht. Kortison lindert die schuppenden Stellen für kurze Zeit. |
Dr. Jens Meyer Experte Beiträge:62 | 2005-03-05 |
Sehr geehrter Fragesteller, Trockenheit, Schuppung, Rötung und evtl. Juckreiz an den Nasenflügel, den Augenbrauen, den Ohren, den Schläfen, des Haaransatz und der Kopfhaut können auf das Vorliegen eines sogenannten seborrhoischen Ekzems hinweisen. Beim seborrhoischen Ekzem handelt es sich um ein sehr häufig anzutreffendes Problem. Es tritt vornehmlich bei Männern auf, bedingt durch eine verstärkte Talgproduktion, die durch männliche Geschlechtshormone unterhalten wird. Hefepilze (Pityrosporum ovale) und Bakterien scheinen bei der Entstehung des Ekzems eine wichtige Rolle zu spielen. Das seborrhoische Kopfekzem ist eine häufig anzutreffende Begleiterscheinung des anlagebedingten Haarausfalls, der bei den meisten Männern zunächst zu einer Geheimratseckenbildung führt. Zur Behandlung des seborrhoischen Ekzems kommen Wirkstoffe zum Einsatz, die antientzündlich, schuppenlösend und antimikrobiell wirken. Hierzu gehören an der Kopfhaut Selensulfid, Zinkpyrithion, Salizylsäure, Teer und ggf. auch Kortison (kurzzeitig). Besondert bewährt haben sich Ketokonazol (Antipilzmittel) -haltige Shampoos (Handelspräparat z.B. Terzolin). Im Gesicht kommen vor allem lokale Antimykotika (Antipilzcremes) zur Anwendung. Mit den Therapien lassen sich somit Besserungen bis zum Verschwinden des Ekzems erzielen, neue Schübe können jedoch immer wieder auftreten. Vorbeugend zu empfehlen ist deshalb die 2x wöchentliche Anwendung Ketokonazol (Antipilzmittel) -haltiger Shampoos am Kopf bzw. Cremes im Gesicht, um das Aufflammen des Ekzems zu verhindern. Ob bei Ihnen ein seborrhoisches Ekzem vorliegt, kann nur behandelnde Hautarzt entscheiden. Zu Ursachen und Therapien verschiedenen Formen von Haarausfall finden Sie zahlreiche Informationen auf der Website www.haarerkrankungen.de. Ihr Dr. J. Meyer |
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