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Sprechstunde zur Neurodermitistherapie im Kindesalter

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Thema: atopisches Ekzem
2005-02-16
Autor:
Uschi
Mein Sohn ist 8 Monate alt und ein sehr ausgeglichenes, fröhliches Kind. Vor zirka einem Monat wurde die Diagnose ND gestellt. Die verordnete Therapie mit B.hermal (jd 2.Tag) und Nachtkerzenölsalbe ( 2mal tgl) haben leider das gesamte Zustandbild der Haut nicht gebessert. Die anfängliche Lokalisation war der Thoraxbereich und der Rücken. Dort hatte er eine sehr trockene, rauhe Haut. Dieser Bereich hat sich etwas gebessert. Jedoch habe ich das Gefühl, dass die Hautrötungen einmal da und einmal dort sind. Leider hat er nun auch im Bereich der Kniekehlen, Ellbeugen, am Handgelenk und in der Halsfalte runde gerötete Stellen, die allerdings nicht nässend sind. Der Kleine scheint auch KEINEN Juckreiz zu haben.
Ich habe 6 Monate voll gestillt und führe einen sehr langsamen Kostaufbau der Beikost (glutenfrei) durch.
Weder mein Mann noch ich leiden unter einer Allergie. Mein Mann hat jedoch eine empfindliche Haut.
Wie ist die Prognose bei ND?
Kann sie wieder vergehen?
Da mein Sohn KEINEN Juckreiz äußert, muß ich damit rechnen, dass dies noch hinzu kommt?
Sollen wir einen Allergietest durchführen lassen? habe zwei Katzen
Habe einen Berich über Noesino gesehen. Haben Sie diesbezüglich Erfahrungen?
herzlichen Dank !
mfG Uschi

Dr. Jens Meyer

Experte
Beiträge:53
2005-02-18
Sehr geehrte Uschi,

In den ersten beiden Lebensjahren ist die Chance gross, dass sich die Neurodermitis bei Ihrem Sohn wieder abschwächt. Bei vielen Kindern mit Neurodermitis verschwinden die Hautveränderungen auch bis zum Schulalter oder spätestens bis zum Ende der Schulzeit. Außerdem finden sich Hinweise, dass im Falle einer fehlenden Abheilung zumindest die Schwere der Symptomatik mit der Zeit abnimmt. Faktoren, die sich nach den neuen Studien ungünstig auf den Verlauf der Erkrankung auswirken (also die Prognose der Neurodermitis verschlechtern), sind eine schwere frühe Erkrankung oder wenn der Patient zusätzlich allergisches Asthma bronchiale hat oder eine "positive Familienanamnese" bezüglich der Neurodermitis vorliegt (also wenn der Patient Verwandte ersten Grades hat, die auch an Neurodermitis leiden).

Zum Thema Katzen im Haushalt bei Neurodermitis des KIndes schrieb mein Kollege Herr PD Dr. Wollenberg aktuell: "Wir wissen, daß (1) sich bei einer Katze in der Wohnung das Katzenallergen in allen Zimmern verbreitet, auch wenn die Katze nur in bestimmte Räume darf, (2) wir bei bereits existierender Neurodermitis grundsätzlich empfehlen, keine felltragenden Haustiere zu halten und (3) es Hinweise gibt, daß Kinder die auf dem Bauernhof aufwachsen und somit bereits in frühester Kindheit mit allen möglichen Tierallergenen und Toxinen in Kontakt kommen, seltener allergische Erkrankungen auftreten. Weil aber Ihr Sohn bereits eine Neurodermitis hat, empfehle ich Ihnen, die Katzen wegzugeben und die Wohnung mehrfach intensiv mit einem guten Staubsauger und feuchtem Wischen zu reinigen. Nach einer solchen Grundreinigung verringert sich dann die Katzenallergenbelastung über die Monate langsam."

Zu Neosino: Hier handelt es sich um Pflegeprodukte und Kapseln mit Mineralstoffen. Eine auf das individuelle Hautbild angepasste Pflege ist die Basis einer jeden Behandlung der Neurodermitis. Wenn bei Ihrem Sohn Hautveränderungen bestehen, die sich unter den von Ihnen genannten Pflegecremes nicht bessern, so kann durch den Hautarzt zusätzlich eine Therapie mit antientzündlichen Cremes (milden Kortisoncremes oder den neuen Calcineurin-Inhibitoren wie z.B. dem Wirkstoff Pimecrolimus im individuellen Heilversuch) erfolgen. Der Hautarzt kann zudem Testungen an Haut (Babyprick) und im Blut (RAST) durchführen, um eventuell die Neurodermitis verschlimmernde Allergene zu identifitzieren.

Ihr Dr. J. Meyer

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