Autor: Bo85 |
Mein Sohn (4 Monate, seit Geburt HA-Milch mit 1 Ausnahme) bekommt beim Hautkontakt mit Kuhmilch sofort einen Ausschlag an der Stelle. Der Kinderarzt hat einen IgE Bluttest gemacht, der Wert war unter 10 und damit meinte er liegt keine Allergie vor, den Hautausschlag konnte er nicht erklären. Die Hautärztin/Allergologin, bei der ich danach war, diagnostizierte Neurodermitis und in Bezug auf den Ausschlag eine Kuhmilchkontaktallergie. Sie meinte, dass das sehr selten ist und dass er keine klassische Nahrungsmittelallergie hat, weil er keine Symptome wie Blut im Stuhl, Durchfall oder Erbrechen hat. Sie empfahl mir weiter HA Milch zu füttern und Kuhmilch so lange wie möglich zu meiden. Ich bin mir nicht sicher, ob mein Sohn die HA-Milch wirklich so gut verträgt, er hat durchgehend sehr weichen Stuhlgang, Blähungen, isst nur kleine Portionen, stößt häufig kleine Milchmengen auf. Im Vergleich zu seinen Geschwistern nimmt er schlechter zu (bei der U4 fast 1 Kilo weniger) obwohl er bei Geburt am schwersten war, er ist insgesamt unruhig und er schläft am Tag nur kurze Nickerchen obwohl er dann nicht ausgeschlafen ist. Theoretisch können das alles entwicklungsbedingte Symptome sein. Da er aber auf der Haut eindeutig auf Milch reagiert stellt sich mir die Frage, ob er auf die HA Milch auch so drastische Symptome haben müsste, oder ob es abgeschwächte Symptome sein können? Würde man bei einer Kontaktallergie weiterhin eine Nahrung geben, auf der steht, dass sie bei Kuhmilchallergie nicht geeignet ist? Ich selber hatte als Kind starke Neurodermitis in Kombination mit Kuhmilchallergie und möchte meinem Sohn den schweren Verlauf wenn möglich ersparen... Vielen Dank bereits vorab. |
Dr. Imke Reese Expertin Beiträge:74 | 2019-12-17 |
Sehr geehrte Fragestellerin Eine Kontaktallergie auf Kuhmilch und andere Nahrungsmittel, die im Rahmen der Beikost eingeführt werden, ist gar nicht so selten. Kontaktreaktionen werden oft als Nahrungsmittelallergie interpretiert, in der Regel handelt es sich aber um reine Reaktionen auf ein Nahrungsmittel bei Berührung der Haut, obwohl das Nahrungsmittel verzehrt einwandfrei vertragen wird. Die HA-Milch kann man dann auf jeden Fall weitergeben. Eine Allergie verhindern Sie eher, indem Sie dem Immunsystem die Chance zur Toleranzentwicklung geben als durch Meidung. Nur wenn eine Nahrungsmittelallergie eindeutig diagnostiziert wurde, wird Meidung empfohlen. Vermutlich werden sich die Auffälligkeiten bzgl. Stuhl verändern bzw. geben, wenn man mit der Beikost beginnt. Den Abendbrei mit Vollmilch würde ich anfangs mit HA-Milch zubereiten und normale Kuhmilch nach und nach "einschleichen". Man muss beim Füttern darauf achten, dass möglichst kein Brei um den Mund herum verschmiert bleibt. Am besten gleich abwischen. Falls sich bei Einführung des Abendbreis - entgegen der Erwartung - doch Reaktionen zeigen sollten, müssten Sie sich beim behandelnden Kollegen/in vorstellen. Ihr Dr. Imke Reese |
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