Autor: Edith | Sei knapp zwei Jahren - bin 44 - habe ich Neurodermitis, überwiegend im Gesicht, Hals und Dekoltee, Augenlieder. Allergietest waren negativ. Meine Hautärztin verschrieb mir leichte Kortisonsalben und Elidelsalbe. Ansonsten tut sie nicht sehr viel. Sie meint damit muss man leben.Wenn ich die Kortisonsalbe benutze und dann langsam wieder absetze verbessert sich der Zustand meiner Haut ersteinmal, 2 - 3 Tage sieht es wieder ganz gut aus, dann kommt es wieder, oft auch dann an einer anderen Stelle (Hals,Dekoltee) Seit fast zwei Jahren, habe ich nicht mehr als 3 - 4 Tage dazwischen wo ich gar nichts habe. Mein Hausarzt meint, dass man vielleicht einmal versuchen sollte eine Kortisonkur mit Tabletten. Ich versuche meine Haut so gut es geht mit Fettsalben, Harnstoffsalben, Elidel usw. zu pflegen aber nichts hilft. Neuerdings habe ich die Lippen ganz rot, trocken und spröde ähnlich wie beim Sonnenbrand , sogar von Ihnen habe ich das Gefühl das die Lippen geschwollen sind. Auch die Nasenpartie aussen und innen ist gerötet, brennt und juckt. Habe das schon bestimmt seit 6 Wochen, mal mehr mal weniger. Ich bin schon ziemlich verzweifelt und weiß einfach nicht mehr weiter. Ich habe früher nie Probleme mit meiner Haut gehabt. Kann es vielleicht auch mit hormonellen Umstellung zusammenhängen? |
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Andreas Wollenberg Experte Beiträge:152 | 2005-02-25 |
Liebe Edith, nach Ihrer Schilderung scheint es sich an den Lippen um eine richtige Lippenentzündung oder Cheilitis zu handeln. Die häufigste Ursache ist dafür ist die eigentlich überflüssige Angewohnheit, sich mit der eigenen Zunge die Lippen zu lecken. Das macht zwar für eine halbe Minute ein gutes Gefühl, aber dann trocknen die Lippen nur um so stärker aus. Ob das bei Ihnen zutrifft, kann ich natürlich auf die Ferne nicht entscheiden, aber Sie sollten sich auf jeden Fall ganz oft die Lippen mit einem Fettstift einschmieren und nicht dran lecken. Eine Kortisonkur mit Tabletten ist nicht nur in fast allen Fällen von Neurodermitis überflüssig, sondern auch bei allen Menschen mit teils wenigen, teils vielen Nebenwirkungen verbunden. Während Kortisonsalben recht sichere und gute Medikamente sind, bin ich bei Kortisontabletten sehr, wirklich sehr zurückhaltend. Eine Alternative können die topischen Immunmodulatoren Tacrolimus und Pimecrolimus sein, die keine Hautverdünnung erzeugen. Was für Sie am besten ist, muß Ihr Hautarzt vor Ort entscheiden. Mit allen guten Wünschen Ihr PD. Dr. A. Wollenberg |
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