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Sprechstunde zur Neurodermitistherapie im Kindesalter

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Thema: ND und Solebad
2005-05-06
Autor:
HOBI
Unsere Tochter (7 Mon.) hat ND und wird bis heute gestillt. Beide Eltern sind Allergiker. Diverse Versuche, meine Ernährung umzustellen, haben geringfügige Besserungen bei unserer Tochter gebracht. Ich möchte aber cortisonhaltige Salben bzw. Tacrolimus u.ä. nicht oder nur eingeschränkt verwenden.

Ich war mit meiner Tochter kürzlich in einem Heilbad und habe den Eindruck, dass ihr das Baden in dem dortigen Solebad gut bekommen ist. Das Heilbad bietet speziell für Neurodermitiker Solebadkuren (für Kinder ab 12 Jahren und Erwachsene in Kombination mit UV-Lichttherapie) an, die von einigen Krankenkassen mittlerweile wegen der offensichtlich guten Heilwirkung auch bezahlt werden. Die Symptome unserer Tochter haben sich auch tatsächlich vorübergehend gebessert. Hinzu kommt die entspannende Wirkung während des Badens, die sich wahrscheinlich ebenso positiv auf das Kind auswirkt. Da ich von den guten Erfahrungen mit Kurreisen von Erwachsenen an das Tote Meer weiss, interessiert mich, inwieweit man bei einem Kleinkind weitere Versuche in dieser Richtung unternehmen sollte/kann. Der Solegehalt in dem vorgenannten öffentlich für jedermann zugänglichen Solebad beträgt rd. 4,5%, für medizinische Zwecke zwischen 5 und 11%, also noch geringer als die Salzkonzentration des Toten Meeres (25-29%). Gibt es für Kleinkinder mit dem Solebad Gefahren und sollte man ggfs. nur niedrigere Solekonzentrationen anwenden? Empfehlen Sie eine Beschränkung von solchen Badeanwendungen (bsp.weise 2 x wöchentlich). Sind Badeanwendungen mit Solebad nicht hautaustrocknend und inwieweit läuft das der Pflege mit ölhaltigen/rückfettenden Bädern zuwider?
Vorab vielen Dank für Ihre Auskunft!
MfG HOBI

Dr. Martina Staudacher

Expertin
Beiträge:86
2005-05-13
Sehr geehrte Fragestellerin,



Wenn beide Eltern Allergiker sind liegt die Chance, dass das Kind auch Allergien entwickelt, bei 50%. In den ersten zwei Lebensjahren kann sich eine Neurodermitis aber durchaus wieder legen. Während eines Schubes sollten Sie Ihrer Tochter ein tägliche Behandlung mit cortisonhaltigen Cremes und Salben oder auch Calcineurininhibitoren (Tacrolimus und Pimecrolimus) zukommen lassen. Zwischen den Schüben ist eine tägliche rückfettende Pflege (reichhaltige Cremes und Salben sowie medizinische Ölbäder) notwendig. Eine Lichttherapie ist bei Kleinkindern wegen der Langzeitrisiken (mögliche Entwicklung von Hautkrebs) kontraindiziert. Solebäder lindern den Juckreiz, und haben eine entzündungshemmende Wirkung. Kinder unter drei Jahren sollten allerdings nicht in Salz baden. Medizinische Ölbäder sind da besser geeignet. Wenn die Schübe Ihrer Tochter nur schwer in den Griff zu kriegen sind, sollten Sie einen Hautarzt und Allergologen zur weiteren Diagnostik konsultieren.



Ihre Dr. Martina Moderer

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