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Sprechstunde zur Neurodermitistherapie im Kindesalter

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Thema: Neurodermitis
2005-05-08
Autor:
yvonne
mein heute fünfjähriger Sohn leidet schon vom Säuglingsalter an an Neurodermitis. Seine schlimmsten Stellen sind an den Armgelenken, Gesicht und Kinn. Wir haben schon alles mögliche ausprobiert, von der Nahrungsumstellung, Cremes, Salben, Lotionen, Verbände bis hin zu sämtlichen Hautarztbesuchen, Heilpraktikern. Allergietests wurden auch durchgeführt, damit wir wissen, welche Lebensmittel etc. vermieden werden sollen. Doch alles bringt nicht den gewünschten Erfolg. Seit über zwei Jahren bekommt er Elidel 1%. Solange man ihn mit der Creme eincremt, beruhigt sich die Haut. Sobald sie abgesetzt wird, ist die Haut wieder trocken, rissig und offen. Jetzt habe ich auch noch gelesen, dass die Creme das Krebsrisiko erhöht und möchte sie gar nicht mehr anwenden. Ich habe von einer Lasertherapie gehört, dass man damit die Hautkrankheit im Griff bekommen soll. Ist dieses zu empfehlen? Da sich das Hautbild momentan sehr verschlechtert hat und durch gar nichts zu beruhigen ist. Für eine schnelle Antwort wäre ich Ihnen dankbar.
Dr. Karin Tust

Expertin
Beiträge:62
2005-05-09
Sehr geehrte Yvonne



In früheren Studien zur Anwendung von topischen Immunmodulatoren (Pimecrolimus und Tacrolimus, Handelsnamen Elidel, Douglan, Protopic) war im Tierversuch beschrieben worden, dass es nach Bestrahlung der Versuchstiere mit UV-Licht vermehrt zum Auftreten von hellem Hautkrebs gekommen sei. Daraus folgte die Therapieempfehlung, sich während der Behandlung möglichst nicht exzessiv dem Sonnenlicht auszusetzen. In neueren Studien konnte diese Beobachtung allerdings nicht validiert werden, so dass nicht von einem erhöhten Hautkrebsrisiko auch bei langfristiger Anwedung auszugehen ist. So oder so sollte man ein 5-jähriges Kind nicht der prallen Sonne oder ungeschütztem Sonnenbaden aussetzen.
Eine Lasertherapie, die im Fall ihres Sohnes mit dem Krankheitsbild der Neurodermitis sinnvoll wäre, ist mir nicht bekannt (und mir sind alle gängigen Lasersysteme, die derzeit angewendet werden, durchaus geläufig).
Ganz generell sollten sie die antientzündliche Behandlung unbedingt weiterführen, wenn Rötungen und Ekzemherde vorhanden sind. Eine entzündete Haut längerfristig unbehandelt zu lassen richtet mehr dauerhaften Schaden an als jede etwaige Nebenwirkung einer äußerlichen Behandlung. Empfehlenswert ist im Fall Ihres Sohnes auch eine prophylaktische Behandlung mit Pimecrolimus Creme alle 2 Tage bis 2 mal pro Woche, um einem erneuten Schub vorzubeugen. Sehr wichtig ist auch die regelmäßige und konsequente rückfettende Hautpflege 2mal täglich, sowohl im Krankheitsschub als auch bei gesunder Haut.



Ihre Dr. Karin Kerschenlohr

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