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Sprechstunde zur Neurodermitistherapie bei Erwachsenen

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Thema: Neurodermitis an den Händen
2005-04-20
Autor:
FLohrie
Ich arbeite seit einem halben Jahr als Einzelhandelskaufmann in einem Supermarkt.Seitdem habe ich extreme Neurodermitis an den Fingern.Mein Problem ist das keine meiner Salben eine Besserung bringt (Protopic,einige Kortisonsalben).Meine Finger sind offen,da ich in der Nacht immer kratze.Ich würde nur ungern meinen Job wegen der Krankheit opfern müssen.Vielleicht wissen sie ja noch eine Lösung.Vielen Dank.
Dr. Jens Meyer

Experte
Beiträge:62
2005-04-29
Sehr geehrter FLohrie,

Offensichtlich besteht ein Zusammenhang zwischen Ihrer beruflichen Tätigkeit und den Hautveränderungen. Der behandelnde Hautarzt und Allergologe braucht dann viele persönliche Angaben, wie zum Beispiel zur berufliche Tätigkeit, Arbeiten im feuchten Milieu, Hausarbeit mit/ohne Schutzhandschuhe, Hobbies, verwendete Pflegeorodukte, auslösende Situationen etc., um eventuelle Triggerfaktoren der Hautveränderungen ausfindig zu machen. Hinsichtlich Ihres Berufes ist es wichtig, ob Sie an der Kasse arbeiten und mit Nickel-haltigen Geldstücken in Kontakt kommen, an der Fleischtheke arbeiten, als Reinigungskraft tätig sind, Büroarbeiten ausführen, Lager- bzw. Regalarbeiten verrichten oder eventuell in mehreren Tätigkeitsbereichen eingesetzt werden. In allen genannten Bereichen kann Kontakt zur unterschiedlichen Auslösern/Provokationsfaktoren bestehen. Der Hinweis, das keine Ihrer zahlreichen Salben Besserung brachte, deutet darauf hin, dass wiederholt Kontakt zu auslösenden Faktoren besteht. Als weiterer Schritt können dann gezielt Allergietestungen wie z.B. ein Pflastertest auf dem Rücken (Epikutantest) und ein Pricktest am Unterarm durchgeführt werden.

Die Hautärztin oder der Hautarzt stellen dann ein individuelles Hautpflege- und Therapieprogramm zusammen, welches wahrscheinlich teils aus Harnstoff-haltigen Präparaten, teils aus Hautschutzsalben und teils aus entzündungshemmenden Salben bestehen wird. Letzteres sind neben den "Kortison-Cremes" auch die modernen kortisonfreien Calcineurin-Hemmer Pimecrolimus (z.B. Douglan Creme) oder Tacrolimus (Protopic Salbe). Weil hier die Grundlage (Creme/Salbe) unterschiedlich ist, kommt es auf den Einzelfall an, was zu empfehlen ist.

Wenn ein beruflicher Zusammenhang vermutet wird, kann die Hautärztin oder der Hautarzt einen sogenannten Hautarztbericht erstellen. Hiermit wird die zuständige Berufsgenossenschaft (BG) über Ihre Hautprobleme informiert. Die BG übernimmt dann zumeist in den folgenden Monaten die Kosten regelmässiger Kontrollen und Behandlungen beim Arzt sowie oft auch die Kosten für Hautschutzpräparate etc., zur Abwendung des Entstehens einer Berufserkrankung. Über das genaue individuelle Vorgehen kann nur die behandelnde Hautärztin oder der behandelnde Hautarzt entscheiden, der Ihre Haut und Ihre Vorgeschichte genau kennt.

Ihr Dr. J. Meyer

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