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Sprechstunde zur Neurodermitistherapie im Kindesalter

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Thema: Neurodermitis bei Säuglingen
2005-03-05
Autor:
Andris
Sehr geehrtes Team!

Wir haben ein knapp 5 Monate altes Baby, das an Neurodermitis leidet. Es fing alles mit trockenen Stellen an den Wangen an. Wir dachten, dass es lediglich ein Kälte-Ekzem sei. Unser Sohn fing vor Kurzem an, sich mehr und mehr an diesen Stellen zu kratzen, was wir auf den Zahnungsprozess zurückführten. Seit wenigen Tagen nässen diese Stellen - hauptsächlich Nachts.
Der Kinderarzt hat Neurodermitis festgestellt und wir behandeln mit verschiedenen Salben die Ekzeme, nicht nur im Gesicht, sondern an Händen, Füßen, Arm- und Kniebeugen (die allerdings nur trocken sind, weder rot noch nässend).
Mein Mann ist Allergiker (Heuschnupfen, etc.) und ich selbst hatte ND während meiner Pubertät und in der Schwangerschaft.
Meine Frage an Sie lautet:
Gibt es eine Möglichkeit, auf natürlichem Wege den Heilungsprozess zu beeinflussen? Da ich voll stille, würde ich gerne wissen, ob evtl. meine Ernährung Einfluss auf die Krankheit bzw. Heilung nehmen kann?
Welche Alternative gibt es zu der Hydrocortison - Salbe?
Wenn ND eine überwiegend psychosomatische Erkrankrung ist, was kann die Krankheit bei unserem Kind ausgelöst haben? Wir leben in einer harmonischen Beziehung..
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Mit freundlichen Grüßen aus Hessen!
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Andreas Wollenberg

Experte
Beiträge:152
2005-03-07
Sehr geehrte Fragestellerin,



Wir empfehlen grundsätzlich, bis zum 6. Monat voll zu stillen und dann einen
normalen Kostaufbau zu machen. Wenn beide Eltern Atopiker sind (so nennen wir
Menschen mit Hang zu Heuschnupfen, Asthma oder Neurodermitis), ist das Risiko
für die Kinder bekanntermaßen erhöht, auch eine der Erkrankungen zu bekommen.
Sie sollten die gesamte trockene ? auch die nicht gerötete ? Haut mit
Pflegesalben behandeln und zusätzlich die geröteten Stellen mit einer
entzündungshemmenden Creme. Da empfehlen wir entweder die klassischen
Kortisonsalben oder alternativ die neueren TIM wie Douglan, Elidel oder
Protopic. Das angesprochene Hydrocortison ist eine der schwächsten Substanzen
aus der geamten Familie der Kortisonabkömmlinge. Da "Kortison" vom Körper
selbst in der Nebennierenrinde produziert wird, ist es genau so eine
"natürliche" Substanz wie das Tacrolimus, das aus den natürlich vorkommenden
Bakterium "Streptomyces tsukobaensis" stammt. Wir wissen, daß
Nahrungsbestandteile in die Muttermilch übergehen können, von daher kann Ihre
Ernährung Einfluss auf die Krankheit bzw. Heilung nehmen. Neurdermitis ist
keine überwiegend psychosomatische Erkrankung, sondern eine überwiegene
immunologische Erkrankung, die sich allerdings unter Stress häufig
verschlechtert. Sie haben also "keine Schuld" an der Erkrankung Ihres Babys.



Ihr PD Dr. A. Wollenberg

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