Sprechstunde zur Neurodermitistherapie im Kindesalter

Thema: Neurodermitis bei Säuglingen 2005-03-11
Autor: traufbohle	Bei unserem Sohn,3 Monate, ist ND festgestellt worden. Er hat rote Stellen im Gesicht und hinter den Ohren. Auch seine Haut ist sehr trocken im Gesicht. Meine Frau hat nach 2 Wochen abgestillt. Weder meine Frau noch ich selber haben Allergien. Mein Sohn wird wird mit Hipp eins gefüttert ( keine HA). Wenn er Müde wird, Hunger hat oder auch Nachts fängt er sich an wie wild zu kratzen. Macht es Sinn jetzt noch auf HA Nahrung umzustellen? Unser Kinderarzt versucht jetzt auf Sojamilch umzusteigen, um zu sehen, ob er auf Kuhmilch reagiert. Z. z. benutzen wir eine Homöopathische Salbe FideSan mit dem Wirkstoff Cardiospermum halicacabum 1g. Sie soll den Juckreiz lindern, was leider nicht der Fall ist. Kann er vielleicht Vitamin B-Mangel haben? Gibt es eine Salbe (kein Kortiso) mit dem wir dem kleinen Kerl helfen können? Kann es sein, das man bei ND viel ausprobieren muss, weil jeder anderes reagiert? Wenn sie mir helfen könnten wäre ich ihnen sehr dankbar.
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Andreas Wollenberg Experte Beiträge:152	2005-03-15
	Sehr geehrter Fragesteller, Vor etwa 15 Jahren haben die Kollegen aus der Hautklinik Karlsruhe eine kontrollierte Untersuchung gemacht, ob eine Cardiospermum halicabanum Salbe irgendwie besser oder anders wirkt als die gleiche Salbengrundlage ohne Cardiospermum halicabanum drin. Es gab keine signifikanten Unterschiede in der klinischen Wirksamkeit der beiden Salben. Weitere Veröffentlichungen über kontrollierte Untersuchungen sind mir nicht bekannt. Das stimmt also gut mit Ihrer Einzelbeobachtung überein. Die äußerliche Behandlung bei Neurodermitis kann man nicht im Lehrbuch lernen, sondern nur durch Erfahrung über die Jahre. Sie haben vollkommen recht, daß man nicht immer auf Anhieb die beste Salbe findet, sondern verschiedene Dinge ausprobieren muß. Es gibt mit Pimecrolimus Creme und Tacrolimus Salbe zwei gute Alternativen zu den zahlreichen ‚Kortisoncremes’, wobei die ‚Kortisoncremes’ schon viel besser sind als ihr schlechter Ruf in den Boulevardzeitungen. Ich empfehle, zu einem erfahrenen Hautarzt zu gehen und sich ein Therapiekonzept zusammenstellen zu lassen. Ich wünsche gute Besserung Ihr Priv. Doz. Dr. A. Wollenberg

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