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Sprechstunde zur Neurodermitistherapie im Kindesalter

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Thema: Neurodermitis beim Säugling
2005-06-13
Autor:
Gaultmillau
Sehr geehrte Damen und Herren
Unsere kleine Tochter, jetzt 7 Monate alt, hat seit sie ca. 2 - 3 Monate alt ist, diverse Probleme mit der Haut:
- am Kopf: ganz dicke Schuppen, zuerst an der Stirne und Augsbrauen, dann Backen und schliesslich am ganzen Kopf. Diagnose: Milchschorf
Mit einer milden Kortisoncr?me wurde es besser, aber verschwand nicht.
- an den Armen: anfänglich an den Armen (Armbeugen/Ellbogen), Oberarme, anschliessend auch Beine (vor allem Knie, Fussgelenk, jeweils innenseite): rote Haut, sehr trocken.
- Oberkörper: schliesslich war der ganze Körper mehr oder weniger schlimm betroffen: rote Flecken, schuppig und trocken, eine Haut wie Schmiergelpapier. Auch im Gesicht, vor allem Backen.

Bis sie 5 Monate alt war, habe ich unsere Tochter gestillt, dann habe ich auf HA Milch umgestellt. Es wurde weder besser noch schlimmer.

Sie erhält keine normalen Milchproduke, nur Gemüse und wenig Früchte (nur Birne, Bananen).

Jeden Tag reibe ich sie mindestens 3 bis 4 Mal, manchmal sogar noch häufiger, mit Mandelöl und Excipial-Fettsalbe ein. Auch da: es wird weder besser noch schlechter.

Was können wir sonst noch tun? Wir müssen sie immer ganz angezogen (Pyjama) lassen, sonst kratzt sie sich bis aufs Blut auf. Ich nehme an, dass unsere Tochter deswegen auch relativ schlecht schläft, und pro Nacht meistens mind. 2 mal aufwacht - und erst nach einem Schoppen wieder einschläft.

Mein Mann hat Heuschnupfen, ich selber habe eigentlich keine Allergien. Wir haben zwar zwei Katzen; die aber nicht in das Zimmer unserer Tochter gehen dürfen.

Was können Sie uns noch raten?
Vielen Dank für Ihre Hilfe.

Mit freundlichen Grüssen
Jessica Gygax
Dr. Martina Staudacher

Expertin
Beiträge:83
2005-06-20
Sehr geehrte Fragestellerin,



Ganz essentiell ist es bei der Neurodermitis (Atopisches Ekzem), im Erkrankungsschub konsequent mit wirksamen Stoffen, wie z.B. Kortisoncremes zu therapieren. Wenn der Schub dann abklingt, sollte die Therapie nicht abrupt abgebrochen werden, sondern langsam ausgeschlichen werden. Zwischen den Schüben sollte dann eine gute rückfettende Pflege verwendet werden. Wenn Sie mit der Pflege, die Sie im Moment anwenden nicht zurechtkommen, sollten Sie sich von einem Hautarzt über Alternativen beraten lassen. Jeder Patient reagiert unterschiedlich auf die verschiedenen Pflegeprodukte. Auch medizinische Ölbäder (Apotheke) werden von Säuglingen gut toleriert.



Da sich Ihr Kind hauptsächlich nachts kratzt, sollte es in dieser Zeit dünne Baumwollfäustlinge tragen, da durch das Kratzen leichter Bakterien in die Haut eindringen und Superinfektionen auslösen können. Auch Antihistaminika (juckreizstillend) können bei starkem nächtlichen Juckreiz von Zeit zu Zeit angewendet werden. Informieren Sie sich auch beim Hautarzt auch über desinfizierende silberbeschichtete Babykleidung.



Weiterhin empfehle ich dringend allergologische Testungen beim Hautarzt oder in einer Hautklinik. Falls zum Beispiel eine Allergie auf die Hausstaubmilbe, Katzenhaare oder Nahrungsmittel vorliegt, sind Karenzmaßnahmen die wirksamste Therapie.



Ihre Dr. Martina Moderer

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