Autor: Emely |
Hallo, mein Sohn ist 8 Monate alt und hat seit ca. 4 Monaten Neurodermitis (liegt in der Familie). Ich konnte ihn leider nur einen Monat stillen, geimpft ist er bisher nicht. Seine Nahrung besteht momentan aus SL Milch und Brei von humana (auf Sojabasis) sowie Gemüsebrei. Angefangen hat alles mit juckendem Milchschorf, denn ich dummerweise mit Hilfe von Olivenöl abgelöste habe (Ratschlag meiner Hebamme!). Es hat sich entzündet und sehr gejuckt - Behandlung erfolgte anschließend mit Windol-Lotion auf dem Kopf. Schließlich begann der Ausschlag am Körper. Behandlung hier bisher mit Windol-Creme, Linola-Creme, Fenistil-Tropfen, Bedan Creme und Lotion als Basispflege, Excipial-Mandeölbad und Eosin-Tinktur. Nichts hilft richtig. Ein Heilpraktiker hat mir nun die Behandlung mit Ney-thymun Tropfen (3x täglich ein Tropfen) empfohlen. Was ist davon zu halten und gibt es hierzu Studien? Stimmt unsere Ernährung soweit? Und welche feuchtigkeitsspendende Basispflege für den ganzen Körper würden Sie empfehlen - gerade jetzt in der kalten Jahreszeit? Herzlichen Dank für Ihre Antwort und mit freundlichem Gruß Emely |
Dr. Martina Staudacher Expertin Beiträge:86 | 2005-02-16 |
Sehr geehrte Emely, Sie schildern sehr eindrücklich, dass Sie bei Ihrem Sohn, obwohl Sie sehr viele verschiedene Nahrungsmittel, Cremes und Salben verwenden, nicht so richtig zufrieden mit dem Hautbild des Kindes sind. Grundsätzlich ist zu sagen, dass, falls eine Neurodermitis vorliegt, im akuten Schub eine antientzündliche Therapie mit kortisonhaltigen Präparaten zu empfehlen ist. Von Bufexamac-haltigen Präparaten (Windol) rate ich Ihnen aufgrund potentiell allergieauslösender Wirkung ab. Johanniskrauthaltige Salben (Bedan) haben desinfizierende Eigenschaften, wirken aber nicht genügend antientzündlich. Grundsätzlich sollten Sie nicht zuviele verschiedene Produkte verwenden. Im schubfreien Intervall sollten dann Pflegeprodukte auf Salbengrundlage und medizinische Ölbäder verwendet werden. Ein Hautarzt und Allergologe kann Sie bei der Auswahl der richtigen Therapie für Ihren Sohn beraten. Im Kleinkindesalter sind Nahrungsmittelallergien etwas häufiger, wobei Allergien u.a. gegen Soja, Milcheiweiß und Hühnereiweiß öfter vorkommen. Deshalb sollte unbedingt durch einen Allergologen getestet werden, ob Ihr Kind nicht auf eines der Nahrungsmittel reagiert. Nach intensiver Recherche in der Fachliteratur habe ich 2 Artikel aus dem Jahre 1986 bzgl. Neythymun gefunden, die jedoch nur besagen, dass man im Tierversuch eine Stimulierung der Produktion der weissen Blutkörperchen erreicht hat. Evidenzbasierte Berichte über die Anwendung von Neythymun bei Neurodermitis gibt es nicht. Der Hersteller warnt aber ausdrücklich davor, die Tropfen bei einer Allergie auf Parastoffe einzunehmen, da diese allergieauslösendes Potential haben. Ihre Dr. M. Moderer |
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