Sprechstunde zur Neurodermitistherapie im Kindesalter
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Autor: SilkeMX |
Hallo, unser Sohn, jetzt 9 Monate, wird seit seinem 4. Lebensmonat mit Elidel behandelt. Er hat ND hauptsächlich im Gesicht und wir cremen eigentlich nur abends. Er hat ansonsten eine eher ganz feine, weiche Haut die kaum Pflege benötigt. Beim Aussetzen mit Elidel kommen aber schon am nächsten Tag wieder viele kleine rote Pickelchen. Nun habe ich gelesen, daß Pimecrolimus und Tacrolimus unter Krebsverdacht geraten sind, Haut- und Lymphknotentumore wären zu befürchten und eine Behandlung von Säuglingen und Kleinkinder unter 2 Jahren sollte nicht stattfinden. Wir sind nun sehr irritiert und wissen nicht, was wir davon halten sollen. Es wäre ja ziemlich schlimm, wenn es tatsächlich so sein sollte. Stimmt es? |
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Andreas Wollenberg Experte Beiträge:143 | 2005-03-10 |
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Sehr geehrte Silke, Die Irritation, von der Sie berichten, hat leider auch viele andere unserer Patienten erreicht, so daß ich Ihre Verwirrung sehr gut nachvollziehen kann. Leider entbehrt diese Meldung einer ansonsten recht renomierten Tageszeitung der wissenschaftlichen Grundlage. Wenn eine Einzelperson behaupten würde, Pimecrolimus und Tacrolimus würde Krebs erzeugen, so müßte diese Person ihre Behauptung beweisen und könnte bei einem Fehlen der Beweise mit juristischen Konsequenzen rechnen. Es gibt nämlich keine neuen Daten zur angeblichen Krebserzeugung durch diese Stoffe. Ich selbst habe mir die Rohdaten angesehen, auf die sich diese Pressemitteilung gestützt haben will und auf den ersten Blick mehrere Ungereimtheiten entdeckt. Ein erhöhtes Krebsrisiko lässt sich daraus jedenfalls nicht ableiten. Es handelt sich bei der Meldung um eine auf dem Pressewege im "Stille-Post-System" aufgebauschte, wissenschaftlich nicht belegbare Ansicht einer Gruppe ohne hautfachärztliche Expertise. Es gibt derzeit keinen Anhalt dafür, daß die ärztlich überwachte äußerliche Anwendung von Tacrolimus Salbe oder Pimecrolimus Creme bei atopischem Ekzem Krebs verursachen würde. Von daher können Sie beruhigt sein. Ihr PD Dr. A. Wollenberg | |
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