Autor: Alex123 |
Ich bin 26 Jahre alt und leide seit frühster Kindheit an Neurodermitis - mal mehr mal weniger. Seit nunmehr drei Monaten leide ich an einem starken kontinuirlichen Schub. Die Armbeugen, Hals und leider diesmal auch das Gesicht sind stark gerötet und entzündet. Ich habe etwa 15 (!) rezeptfreie Salben/Cremes/Lotionen ausprobiert. Habe im Toten Meer-Salz gebadet, habe die betroffenen Stellen mit Eigenurin eingerieben, es mit Bachblüten versucht, und und und. Alles ohne Erfolg. Also ging ich zum Hautarzt. Er verschrieb mir Pimecrolimus (Elidel) - trotz meiner anfänglichen Voreingenommenheit (angebliche Krebsgefahr) ein kurzer Lichtblick für mich, denn es half! Jedoch leider nur kurz. Nach einer Woche war die Haut fast beschwerdefrei - zumindest oberflächlich. Dann wurde sie jedoch sofort im Anschluss daran wieder zunehmend schlechter, die Entzündung blühte erneut auf - vor allem in den Armbeugen (übrigens bei mir momentan die hartnäckigsten Stellen). Und das, obwohl ich die Salbe noch nichtmals abgesetzt hatte. Ich fragte meinen Hautarzt um Rat und er meinte, ich solle Elidel trotzdem weiterhin verwenden. Wenn es nicht mehr helfen sollte, dann müsse ich wohl oder übel auf Kortison umsteigen, wenn ich es anders nicht aushalten würde. Tja, schade. Ich weiss nicht mehr so recht weiter. Ich hoffe noch darauf, dass Elidel doch noch erneut anschlägt. Darüber hinaus mache ich in 1 1/2 Wochen für 7 Tage Urlaub auf den Kanaren. Mit diesem Klima hatte ich bereits im vergangenen Jahr positive Erfahrungen gemacht. Was bleiben mir ansonsten noch für Hoffnungen? Für ihren Rat wäre ich ihnen äusserst dankbar, denn viele Hautärzte nehmen sich leider selten Zeit für einen. |
Dr. Karin Tust Expertin Beiträge:62 | 2005-07-24 |
Sehr geehrter Alex, Bei einem sehr ausgeprägten Ekzemschub und hartnäckigen Herden in den Armbeugen würde ich Ihnen eine aüßerliche Behandlung mit einer mittelstarken Kortisoncreme empfehlen (z.B. mit Prednicarbat oder Fluticason), 2 mal täglich, bis die akute Entzündung verschwunden ist. Es sind dadurch auch keine Nebenwirkungen zu erwarten, im Gegenteil: je länger Sie eine Entzündung an der Haut bestehen lassen, umso mehr langfristigen Schaden nimmt die Haut davon (z.B. irreversible Verdickung und Vergröberung des Hautfaltenreliefs). Nach deutlicher Besserung spricht nichts gegen die erneute Anwendung von Pimecrolimus; die in den Medien zeitweise geschürte Angst, es könnte durch die Behandlung zu Hautkrebs kommen, hat sich in keiner weiteren Studie bestätigt, diese Negativmeldungen waren vielmehr ein "Politikum". Zur Aufrechterhaltung eines guten Hautzustandes hat sich auch die Anwendung von Pimecrolimus 2 mal pro Woche vorbeugend als sehr hilfreich gezeigt. Sehr wichtig, vor allem auch, wenn gerade kein Ekzemschub besteht, ist die rückfettende Hautpflege, 2 mal täglich. Hierfür sollte man darauf achten, dass möglichst Harnstoff oder Glycerin enthalten sind (bringen Feuchtigkeit in die Haut) und es sich um ein möglichst allergenarmes Produkt handelt. Ihre Dr. Karin Kerschenlohr |
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