Autor: allinchen |
Bitte beachten Sie die oben genannten Hinweise! Sehr geehrte Experten, mein Sohn 2,5 Jahre leidet (seit 2 Jahren) an Neurodermitis. Vor kurzem bekam ich die Studie zu diesem Artikel in die Hände: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/hautkrankheit-verduennte-chlorbleiche-hilft-gegen-neurodermitis-a-621451.html. Diese gab ich unserem behandelndem Hautarzt. Wie ist Ihre Meinung? Gibt es derzeit weitere Forschungen zu diesem Thema? Gibt es Alternativen, diesen Erreger langfristig abzutöten? Wir behandeln die Haut derzeit mit Basiscreme (oleum olivarum .press öl) und Protopic 0,03% mit mäßigem Erfolg. (Laticort Salbe 0,1% half am besten; Elidel 10 mg/g war erfolglos) Vielen Dank für Ihre Antwort |
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Andreas Wollenberg Experte Beiträge:143 | 2013-10-03 |
Sehr geehrte Fragestellerin, Herr Prof. Dr. Wollenberg schrieb am 08.06.2008 zur Frage, ob Chlorbleiche zur Behandlung der Neurodermitis geeignet ist in diesem Forum: "also eines vorweg – es klappt eigentlich ganz gut. Sie nehmen eine halbe Kaffetasse voll gewöhnlicher Haushaltsbleiche, gießen diese in eine volle Badewanne und baden zweimal die Woche für 5 bis 10 Minuten darin. Gewöhnliche Bleiche hat etwa 5% Natriumhypochlorit, davon 100 ml auf eine Wanne mit 100 liter Badewasser sind im Endeffekt eine Konzentration von 0,005%. Damit reduzieren Sie die Staphylokokken auf der Haut, damit gibt es weniger Ekzem, und das juckt dann auch weniger. Einen "sofort juckreizlindernden" Effekt hat das Bad nicht. Und es wirkt natürlich auch nur an den Hautstellen, die unter Wasser sind – nicht am Kopf und am Hals. Für eine Kinderbadewanne wären 10ml Bleiche auf 10l Wasser üblich. Es macht aber nichts, wenn Sie ein bischen mehr oder weniger reinkippen. Frohes Baden! Ihr Prof. Andreas Wollenberg" Die Staphylokokken wird man nicht dauerhaft beseitigen können, da sie unsere Haut immer wieder erneut besiedeln. Sie sind ekzemverschlimmernd, da sich das Immunsystem mit ihrer Oberflächenstruktur auseinandersetzt. Auf intakter Haut passiert nichts, da es nicht zum Kontakt mit dem Immunsystem kommt. Ziel ist daher die Keimreduktion und gleichzeitige antiekzematöse Therapie. Die gebesserte Haut ist danach nicht mehr für die Staphylokokken anfällig. Man kann also das Therapiekonzept aus Hautpflege und topischem Immunmodulator (Protopic) und gelegentlicher Anwendung einer Cortisoncreme (z.B. Laticort) mit den "Bleichebädern" kurzzeitig kombinieren. Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg |
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