Zum "Schlangengift" als Therapeutikum bei Neurodermitis gibt es bisher nur wenige Erfahrungen. Zu diesem Thema gibt es auch keine kontrollierten Studien, die uns bekannt sind. Grundsätzlich vorstellbar ist es aber schon, dass das Nervengift (= Neurotoxin) der Schlangen Einfluss haben könnte auf die Neurodermitis.
ZDFheute hat im Oktober 2003 über "Schlangengift gegen Neurodermitis" berichtet und anhand eines Beispiels beschrieben. Da hieß es, dass eine Injektion (= Spritze) Schlangengift cirka einhundert Euro kostet und für diese Beispiel-Behandlung zehn Spritzen in sechs Wochen verabreicht wurden.
Dr. Philippa Golling
Zu Equiderm, einem patentierten Nährstoffcocktail der Firma ApoNatura zur diätetischen Behandlung von Neurodermitis, liegen uns noch keine Erfahrungsberichte vor.
Dr. Philippa Golling
Mir war das Produkt Equiderm bis dato nicht bekannt. Es handelt sich bei Equiderm um ein kein Medikament, sondern um ein Nahrungsergänzungspräparat., das verschiedene Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe, Phospholipide und Fettsäuren enthält. Mir sind keine Studien, die eine Wirksamkeit des Präparates bei Neurodermitis beweisen, bekannt. In der medizinischen Fachliteratur habe ich ebenfalls keine Daten zu diesem Präparat gefunden. Deshalb kann ich Ihnen bei diesem Produkt nur sagen, dass es als Nahrungsergänzung bestimmt der Haut und dem Körper nicht schaden wird. Ob es den gewünschten Heilungserfolg bringt, wäre in zukünftigen Studien zu belegen.
Es ist jedoch bekannt, daß zum Beispiel Nahrungsergänzungsmittel wie Probiotika, die in der Schwangerschaft eingenommen werden, bei den Kindern das Risiko für ein Auftreten der Neurodermitis in den ersten 2 Lebensjahren reduziert. Dazu gibt es bereits Studien, die eine Wirkung dieser Nahrungsergänzungspräparate belegen.
Dr. M.Moderer
Die Pseudopterosine werden aus der karibischen Softkoralle Pseudopterogorgia elisabethae gewonnen. Vor 18 Jahren, 1986, sind schon mehrere Veröffentlichungen über ihre anti-entzündlichen und schmerzstillenden Eigenschaften erschienen. In den 90er Jahren versuchte man, diese Naturprodukte pharmakologisch näher zu charakterisieren. Getestet wird die vielversprechende Wirkung dieser Substanzen vor allem am Maus-Ohr-Modell. Bisher ist es aber so, dass man die wild lebenden Korallen suchen und verarbeiten muss, um Material für die Forschung zu gewinnen! Deshalb beschäftigt sich u.a. eine Arbeit aus dem Jahre 2003 mit der Biosynthese und der industriellen Herstellungsmöglichkeit einiger dieser Pseudopterosine.
Die Pseudopterosine scheinen vielversprechend zu sein, aber wie Sie schon aus dem Artikel zitierten, erstmal sind sie noch ein "Wirkstoff der Zukunft" und nicht in Medikamenten (oder Kosmetika) enthalten.
Dr. Philippa Golling
Schwarzkümmelöl kennen wir nicht als Therapeutikum bei Neurodermitis.
Dr. Philippa Golling
Auf die Wirkung von Schwarzkümmelöl würde ich bei einer Neurodermitis nicht vertrauen.
PD. Dr. Andreas Wollenberg
In der medizinischen Fachliteratur gibt es ca. 20 Artikel über den Nutzen und die Wirkung von Vitamin E bei allergischen Hauterkrankungen. In Studien und Anwendungsbeobachtungen kommen die Verfasser der Artikel zum Teil zu unterschiedlichen Ergebnissen.In einer italienischen Studie, die 2002 veröffentlicht wurde, hat die Gabe von Vitamin E eine Verbesserung der Neurodermitis erbracht. Auch bestimmte Allergiewerte, die im Blut bestimmt wurden, sanken. 2004 veröffentlichte eine israelische Forschergruppe einen Artikel, dass sich die nasale Symptomatik beim Heuschnupfen durch die Einnahme von Vitamin E verbessere. Ältere Artikel aus den 90er Jahren hingegen berichten über keine signifikante Besserung der Haut bei Neurodermitis. Es wäre sicherlich nicht schädlich, Vitamin E als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, um eventuell einen positiven Effekt auf die Abheilung der Haut zu erreichen.
Dr. Martina Moderer
Das Niosin oder Nicain ist auch als Vitamin B-3 bekannt. Bei äußerlicher Anwendung soll sich die Barrierefunktion der Haut verbessern, was zur Anwendung einerseits bei Neurodermitis, andererseits bei Altershaut führt. Auch ist eine gewisse entzündungshemmende Aktivität bei entzündlichen Hauterkrankungen beschrieben. Der Effekt ist wahrscheinlich günstig, aber nicht sehr stark.
PD Dr. A. Wollenberg
Eine wie auch immer geartete positive Wirkung von Spulwurmeiern auf Neurodermitis ist bisher weder in England, noch in Deutschland belegt worden. Ich würde die Finger davon lassen.
PD Dr. A. Wollenberg