SLIT ist eine spezielle Art der Hyposensibilisierung, zur Behandlung eines allergischen Schnupfens oder eines allergischen Asthmas. Es gibt nur wenig wissenschaftliche Studiendaten bezüglich einer Hyposensibilisierung wegen einer Neurodermitis, und die sind widersprüchlich. Andererseits ist eine Neurodermitis aber kein Grund, eine notwendige Hyposensibilisierung nicht durchzuführen. Eine größere Studie zur Hausstaubmilbenhyposensibilisierung mit Spritzen, an der auch wir teilgenommen haben, hatte kürzlich einen positiven Effekt auf die Neurodermitis gezeigt, der war aber nicht sehr stark. Ob die unter die Zunge geträufelte SLIT diesen Effekt ebenfalls hinbringt, ist noch nicht hinreichend untersucht.
Ihr PD Dr. A. Wollenberg
Antihistaminika sind extrem sichere Medikamente, man kann sie bedenkenlos sogar Schwangeren und Stillenden Müttern geben. Die älteren Produkte lindern nicht nur etwas den Juckreiz sondern machen auch etwas müde, und das will man ja gerade abends bei einem Neurodermitiker. Ich hätte keine Bedenken gegen Antihistaminika.
PD Dr. A. Wollenberg
Die von Ihnen gemachte Beobachtung, dass es bei dem Besuch in Bad Dürrenberg zu einer Verbesserung des Hautzustandes kam, könnte auf die entzündungshemmende Wirkung des Salzes beruhen. Sinnvoll wäre vielleicht eine Anwendung von Meersalz als Bad (beim Erwachsenen bis zu einer Konzentration von 10%, was jedoch für ein Kleinkind etwas zu hoch ist, da sollten 3-4% genügen). Die Badetemperatur sollte nicht zu heiß sein und die Länge des Bades ca. 10-15 Minuten nicht überschreiten. Eine gute, rückfettende Pflege nach dem Bad ist ebenfalls sehr wichtig. Seit einiger Zeit gibt es auch mineralische, salzhaltige Suspensionen zur unterstützenden Behandlung der Neurodermitis (Montesol N), eine Art "Maske", die auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen und nach 10 Minuten wieder abgewaschen wird.
Dr. Karin Kerschenlohr